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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 71

1872 - Berlin : Wohlgemuth
71 fallen mssen, aber der Kaiser Leopold zog die Frstenthmer Liegnitz, Brieg und Wohlan als Reichslehen ein und trat fr dieselben an den Kurfrsten den Schwiebnser Kreis, doch nur bedingungsweise, ab. Doch nicht nur fr die Erweiterung seiner Herrschaft trug der groe Kurfürst Sorge, sondern vor Allem bemhte er sich auch, die Kultur seines Landes zu frdern. Zu diesem Behufe fhrte er in der Mark die ersten Posten ein; legte den Mhlroser- oder Fried-rich-Wilhelms-Kanal zur Verbindung der Oder mit der Spree an, nahm die aus andern Lndern wegen ihres Glaubens verfolgten Familien auf, besonders Franzosen, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes eine neue Heimath zu suchen gezwungen waren und neue Zweige des Gewerbfleies auf deutschen Boden verpflanzten; legte Fabriken und Manufakturen an, und strebte berhaupt darnach, Brandenburg zu einem trefflich eingerichteten Staate zu machen. So ordnete er auch das Finanzwesen, verbesserte das Kriegswesen und stiftete endlich ein stehendes Heer. Bemerkenswerth ist unter ihm noch der Versuch, durch Begrndung einer Marine sich berseeische Besitzungen zu erwerben. Einige zu diesem Zweck ausgerstete Schiffe nahmen sogar bei Ostende den Spaniern ein Schiff weg, weil diese dem Kurfrsten von dem Raubkriege her Subsidiengelder zu zahlen hatten; aber sowohl die Erhaltung der Marine, als auch die eines an der Kste von Westasrika angelegten Forts: Grofriedrichs-brg, kosteten dem Laude zuviel, daher auch sein zweiter Nachfolger König Friedrich Wilhelm I. sie den Hollndern (fr 7200 Dukaten) berlie. Bei seinem am 29. April 1688 erfolgten Tode zhlte der brandenburgifch-preuifche Staat 2000 Q.-M. mit 1v2 Mill. Einwohnern. Das Heer belief sich aus beinahe 30,000 Mann. Sein ltester Sohn und Nachfolger Friedrich Iii. (16881713) war zwar ein uerst prachtliebender Monarch, doch trug er zur spteren Gre des preuischen Staates ungemein viel bei, indem sich der Ruhm der braudeuburgi-scheu Truppen in allen Kriegen, die vom deutschen Reiche theils gegen Frankreich, theils gegen die Trken gefhrt wurden, trefflich bewhrte. Zu den hauptschlichsten Begebenheiten unter seiner Regierung gehren auer der Errichtung einer Universitt zu Halle (1694) und der Grndung von Charlottenburg, noch vor allem die Stiftung einer Akademie fr Maler und Bildhauer, so wie im Jahre 1700 die der Akademie der Wissenschaften. Seinem groen Vater lie er durch Schlter eine Reiterstatue in Berlin errichten und in dieser Stadt das Scklo und das Zeughaus erbauen. Bor allen Dingen aber war er fr die Erhebung feines Staates sehr thtig, indem er nach laugen Unterhandlungen mit dem Kaiser Leopold von diesem -end-lich die Erlaubni erhielt, sich in Knigsberg die Krone ans's Haupt setzen zu drfen. Dies geschah am 18. Januar 1701. Von dieser Zeit an nahm
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