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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 133

1872 - Berlin : Wohlgemuth
133 Aufstand immer weiter um sich, so da Ferdinand I. gezwungen ward, sich nach Innsbruck zu begeben, von wo er erst nach drei Monaten zurckkehrte. Eine noch gefhrlichere Wendung schienen die Angelegen-heiten des Kaiserstaates zu nehmen, als der König von Sardinien Karl Albert ihm den Krieg erklrte, allein die Schlacht bei Cu-stozza (25. Juli 1848), die er gegen die Oesterreicher unter Ra-detzki verlor, zwang ihn zu einem Waffenstillstand, worin die Lom-bardei wieder der kaiserlichen Macht unterworfen wurde. Indessen griff der Aufstand in Ungarn immer weiter um sich, obschon die Kroaten unter Je l lach ich der ungarischen Revolutions-Partei offen entgegentraten und der Kaiser durch Ernennung des Grafen Lamberg zum Oberbefehlshaber in Ungarn die Gemther zu beruhigen suchte. Allein Lamberg wrde am 28. September auf der Pesther Brcke ermordet und der ungarische Landtag whlte Kossuth zum Prsidenten des Landesvertheidigungsansschnsses. Der Kaiser bertrug nun an Jellachich den Oberbefehl in Ungarn und lie selbst seine Truppen aus Wien dahin abgehen. Dieser Umstand bestimmte in Wien die noch immer zur Emprung gereizte Menge zu einer abermaligen Erhebung. Das Zeughaus wurde gestrmt und ein Sicherheitsausschu ernannt, der die Volksbewaffnung leitete und den polnischen General Bem an die Spitze der militrischen Angelegenheit berief. Die Ankunft des Fürsten Windischgrtz mit einer Armee und die Wegnahme eines Theils der Vorstdte vermochte die Wiener auf die Nachricht von dem Anrcken der Ungarn zu einem hartnckigen Widerstande. Die Ungarn wurden jedoch bei Schwechat (30. Oktober) geschlagen und Wien mute sich ergeben. Kaiser Fer-dinand I. legte am 2. December 1848 die Regierung nieder und trat sie an seinen Neffen Franz Joseph ab. Unter ihm berschritt Windischgrtz die Leitha und setzte den Krieg somit in Ungarn selbst fort. Schon im Jahre 1849 wurden die Ungarn nach der Einnahme von Ofen ae-nthigt, sich der die Thei zurckzuziehen, doch blieb ihnen Zeit, neue Streitkrfte zu sammeln. Bem eroberte Siebenbrgen; andere ungarische Heereshaufen schlugen die Kaiserlichen nach einigen anderen stegreichen Gefechten im April bei Waitzen zurck, und Kossuth ging sogar soweit, Ungarn fr eine Republik zu erklären. Dennoch wurde der Krieg sich noch sehr in die Lnge gezogen haben, zumal die Ungarn sich wieder in den Besitz von Pesth und Ofen setzten, wenn nicht Oesterreich mit Rußland ein Bndni geschlossen htte, -oon dieser ^ Zeit an nahm der Krieg, trotz der Anstrengungen der Ungarn, fr den Kaiser eine gnstige Wendung. Bald bertrug Kossuth den Oberbefehl an Grgei. Dieser zweifelte an einem glck-lichen Ausgang des Kampfes und streckte bei Vilagos (13. August) vor den Russen die Waffen; zumal auch die Oesterreicher unter Hattnau von der Donau vordrangen und dem aus Siebenbrgen herbeigeeilten Bem bei Temesvar (9. August) eine entscheidende Niederlage bei-
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