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1. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 170

1872 - Berlin : Wohlgemuth
170 dem Marschall Gerard verhinderte die Hollnder an der Eroberung Brssels. Da der König Wilhelm indessen fortfuhr, alle von der Lon-doner Conferenz vorgeschlagenen Friedenspunkte zu verwerfen, so be-schlssen endlich die fnf Mchte, ihn mit Gewalt dazu zu zwingen. Der Marschall Gerard rckte deshalb zum zweiten Mal in Belgien ein und schritt zur Belagerung der Citadelle von Antwerpen, welche Chasse nach heldenmthiger Vertheidigung im December 1832 ihm bergeben mute. Eine vollstndige Ausgleichung kam jedoch erst zwischen Holland und Belgien durch einen Vertrag am 19. Oktober 1842 zu Stande. Ebenso rief die Erinnerung an die frhere Selbststndigkeit und besonders die Abneigung gegen den Grofrsten Constantin, welcher als Oberfeldherr der polnischen Armee gewaltthtig und ziemlich un-beschrnkt auftrat, eine in Pohlen lngst vorbereitete Emprung her-vor, die nach der Losreiung Belgiens von Holland, am 29. November 1830 offen ausbrach. Der zum Dictator ernannte General Chlopicki versuchte alsbald eine Ausgleichung mit dem russischen Hofe, allein da ihm diese miglckte, so legte er schon am 16. Januar 1831 diese Wrde nieder, worauf der Fürst Michael Radzi-will zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt wurde und der pol-nische Reichstag den Thron fr erledigt erklrte. Indessen nherte sich eine russische Armee unter Diebitsch. In mehreren Gefechten siegten anfangs die Polen und hielten dadurch die Russen von der Besetzung Warschaus ab, doch wurden sie endlich von den Russen am 25. Februar in der blutigen Schlacht bei Grochow zum Rckzge genthigt. Art der Stelle Radziwills bernahm nun Skrzynecki den Oberbefehl, der die Russen unter Geismar und Rosen bei Wawr und Dembe Wielfi zurcktrieb, worauf sich auch der Auf-stand nach Litthauen verbreitete. Nach der Schlacht bei Ostrolenka (am 26. Mai) zogen sich beide Armeen zurck; indessen brachen unter den Polen wieder Uneinigkeiten aus, die es ihnen unmglich machten, den am 10. Juni erfolgten Tod Diebitsch's zu benutzen, und so gelang es dem Feldmarschall Paskewitsch, der die Weichsel zu gehen, und sich von einer andern Seite dem nur schlecht befestigten Warschau zu nhern. Am 6. und 7. September strmte er die Stadt, welche am 8. September sich ergeben mute. Die eiuzel-nen polnischen Corps flchteten sich auf preuisches Gebiet, wo sie bald entwaffnet wurden. Somit war der Aufstand in Polen wieder unterdrckt, welches fortan dem russischen Reiche vollstndig einver-leibt wurde. Von geringerer Bedeutung waren die Aufstnde in Italien, nament-lich in Modena, Parma und dem Kirchenstaat, indem die her-beieilenden Oesterreicher berall die Aufwiegler zu zerstreuen wuten; und nur in Deutschland hatten sie den Erfolg, da in Sachsen, Hessen-Kassel und Hannover neue Verfassungen eingefhrt und
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