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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 24

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
24 aber: „Du kommst mir eben recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen!" und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu ihr. Am ersten Tage that sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte; denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde. Am zweiten Tage sing sie schon an zu faulenzen; am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen. Sie machte auch der Frau Holle ihr Bett schlecht und schüttelte es nicht, daß die Federn aufflogen. Des ward die Frau Holle bald müde und sagte der Faulen den Dienst auf. Die war es wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen. Die Frau Holle führte sie auch zu dem Thor; als sie aber darunter stand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste!" sagte die Frau Holle und schloß das Thor zu. Da kam die Faule heim und war ganz mit Pech bedeckt; und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: „Kikeriki, unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie!" — Das Pech aber blieb an ihr hängen und wollte, so lange sie lebte, nicht abgehen. 41. 1)617 Wolf und der Fuchs. (M ä r c h e n.) Der Wolf hatte den Fuchs bei sich, und was der Wolf wollte, das muszte der Fuchs thun, weil er der Schwächste war; und der Fuchs wär’ gern des Herrn los gewesen. Nun trug es sich zu, dasz sie beide durch den Wald gingen, da sprach der Wolf: „Rothfuchs, schaff’ mir was zu fressen, oder ich fresse dich !“ Da antwortete der Fuchs : „Ich weisz einen Bauernhof, wo ein Paar junge Lämmlein sind; hast du Lust, so wollen wir eins holen!“ Der Wolf war’s zufrieden, und sie gingen hin, und der Fuchs stahl das eine Lämmlein, brachte es dem Wolf und machte sich fort. Da frasz es der Wolf auf, war aber damit noch nicht zufrieden, sondern wollte das andere dazu haben und ging, es zu holen. Weil er es aber so ungeschickt machte, ward es die Mutter vom Lämmlein gewahr und ling an entsetzlich zu schreien und zu bläen, dasz die Bauern herbeigelaufen kamen. Da fanden sie den Wolf und schlugen ihn so erbärmlich, dasz er hinkend und heulend bei dem Fuchs ankam. „Du hast mich schön angeführt!“ sprach er; ..ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich die Bauern erwischt und weich- geschlagen.“ Der Fuchs antwortete: „Warum bist du so ein Nimmersatt! “ Am andern Tag gingen sie wieder im Feld, sprach der Wolf abermals zum Fuchs: „Rothfuchs, schaff’ mir was zu
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