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1868 -
Wiesbaden Schleswig Hannover
: Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
- Hrsg.: ,, Sach, August, Johansen, Christian, Keck, Heinrich, Meyn, Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
70. Der Königstiger.
Der Königstiger ist eine herrliche, wunderschön gezeichnete und
gefärbte Katze. Seine Gestalt ist höher, schlanker und leichter, als die des
Löwen; in der Größe aber steht der Tiger keineswegs hinter jenem zurück.
Ein erwachsener männlicher Tiger erreicht regelmäßig sieben bis achtfußge-
sammtlängevon derschnauze bis zur Schwanzspitze; cs sind aber nicht selten
einzelne sehr alte erlegt worden, bei welchen die in derselben Weise gemessene
Länge neun Fuß crgiebt. Die gewöhnliche Körperlänge beträgt etwas über
fünf Fuß. Der Leib ist etwas mehr verlängert und gestreckter, der Kopf
runder, als der des Löwen, der Schwanz ist lang und -quastenlvö, die Be-
haarung kurz und glatt und nur an den Wangen bartmäßig verlängert.
Das Weibchen ist kleiner und hat auch einen kürzern Backenbart. Alle
Tiger aber, welche in nördlicher gelegenen Ländern wohnen, tragen ein viel
dichteres und längeres Haarkleid, als diejenigen, deren Heimat die heißen
Tiefländer Indiens sind. Die Zeichnung des Tbieres zeigt die schönste
Anordnung von Farben und einen lebhaften Gegensatz zwischen der hellen,
rostgelben Grundfarbe und den dunklen Streifen, welche über sie hinweg-
laufen. Die Schnurren sind weiß, die Nase ist ungefleckt und der Augen-
stern gelblichbraun.
Ebensowohl als in den Dschungeln oder Rohr- und Graswäldern
mit wenigen Bäumen, aber viel Gesträuch begegnet man dem Tiger in
großen, hochstämmigen Wäldern, wenn auch immer nur bis zu einer gewissen
Höhe über dem Meeresspiegel. Nach den herdenreichen Alpenweidcn in den
Hochgebirgen Asiens geht er niemals empor; um so öfter kommt er dicht