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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 87

1862 - Hildburghausen : Nonne
Instinia u. 87 Noch einmal rafften die Gothen ihre letzte Kraft zusammen. Bei Kumäft kam es (553) zur entscheidenden Schlacht. Mit Löwenmuth fochten die Gothen; vor Allen ragte ihr König Tejas hervor, der wie ein zweiter Lconidas mit hervorgehaltenem Speere und Schilde Alles vor sich niederwarf, dis er nach langem Kampfe durchbohrt dahin sank. Des Königs Tod ent- flammte die Gothen nur noch mehr. Sie fochten bis tief in die Nacht und erneuerten selbst am andern Morgen den Angriff. Endlich, von der blutigen Arbeit ermüdet und überzeugt, „daß der Himmel Italien ihnen nicht beschie- den habe," baten sie den Narses um freien Abzug. Dieser, mit tiefer Achtung für so tapfere Männer, gewährte das Gesuch. Im folgenden Jahre (554) unterwarf Narses noch die letzten Reste der Gothen und endigte so den blutigen Kampf um Italien, nachdem er 19 Jahre (535—554) gedauert hatte. Italien ward eine Provinz des griechi- schen Reiches unter dem Namen Erarchat. Narses wurde Statthalter und nahm seinen Sitz zu Ravenna. — Das ostgothische Reich hatte 61 Jahre, von 493—554, bestanden. Bis zum Jahre 567 verwaltete Narses sein Amt mit Umsicht und Kraft. Da wurde er bei Justinian's Nachfolger verleumdet und von seinem Posten abgerufen. Er starb bald darauf zu Rom. Im Frühling des fol- genden Jahres aber (568) fielen die Longobardeuft unter ihrem Könige Alboin ein und nahmen fast die ganze Halbinsel in Besitz. Pavi a ft wurde die Hauptstadt des neuen Reiches. — Eine spätere Sage erzählt noch Fol- gendes: In dem Abberufungsschreiben des Narses habe es geheißen: „er könne wieder zum Spinnrocken zurückkehren, wo er besser an seiner Stelle sein würde". Entrüstet über solche unverdiente schmachvolle Kränkung habe er mit bitterem Groll gesprochen: „Nun gut, ich will euch einen Faden spinnen, an dem ihr genug abzuwickeln habt". Hierauf habe er die Longo- barden einladen lasten, sich Italiens zu bemächtigen. Der Zug der Longobardcn nach Italien war der letzte in der Völ- kerwanderung, die nahe an zweihundert Jahre (375—568) gedauert hat. Dauernder noch als durch Eroberungen hat Juftinian sein Andenken durch innere Einrichtungen des Reiches begründet. Unter der Aufsicht und Leitung seines Ministers Tribonian wurden die Gesetze früherer Zeit und die neuen Verordnungen Justinian's in ein Gesetzbuch (Corpus juris genannt) im Jahre 535 vereinigt, was noch bis auf unsere Zeit die Grundlage für Entscheidung der Streitigkeiten vor Gericht bildet. — Viele Städte seines weiten Reiches ließ der Kaiser befestigen und mit neuen Gebäuden verschönern. Ein Meisterstück der Baukunst war die von ihm in sechs Jahren durch 10,000 Arbeiter erbaute Sophienkirche zu Konstantinopel, welche zum Theil noch vorhanden, aber von den Türken in eine Moschee H verwandelt ist. Sie war so prachtvoll, daß Juftinian, als er sie am Tage der Einweihung zum ersten Male in ihrem vollen Glanze erblickte, vor Erstaunen ausrief: „Salomo, ich habe dich übertreffen". ft Kumä, S. 5)1. Anm. 1. — Moschee, S. 90. Anm. — Pavia, Stadt in Oberitalien am Ticino. —- Die L ongobarden, ein deutsches Volk, wohnten Ursprung- lrch nördlich von den Cheruskern (S. 76. Aum.) zwischen Weser und Elbe und östlich brs jenseits der Oder. Seit 527 hatten sie sich Ungarn's (S. 86. Aum. 1.) bemächtigt.
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