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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 145

1862 - Hildburghausen : Nonne
Wilhelm Teil. 145 tauschen. Sic wiesen aber insgesammt diesen Antrag zurück und wieder- holten ihre frühere Bitte. Da schickte ihnen Albrecht österreichische Amtleute, sie aber wollten, er sollte ihnen Reichsvögte verordnen, die nach alter Sitte in's Land kamen, so ost ihre Thätigkeit nöthig war. Da gab ihnen der König zwei seßhafte Landvögte, der eine der Geßler genannt, der sollte Schwyz und Uri regieren; gen Unterwalden ordnete er zum Vogt Beringer von Landen berg. Leide waren herrische, übermüthige Männer, welche das Landvolk verachteten, durch Steuern und Abgaben drückten, und dessen alte Rechte verhöhnten. Um das Land in Furcht und Gehorsam zu halten, liest Geßler in Uri eine Veste bauen, die den Namen „Zwing-Uri" führen sollte, und als er einst durch Steinen im Lande Schwyz ritt und das schön ge- zimmerte Haus sah, das Werner Stanffacher, ein angesehener, ehrbarer Landmann sich erbaut hatte, sagte er mit verachtendem Hohne: „Kann man leiden, daß das Bauernvolk so schön wohnt?" Andrerseits ließ Landen- berg einem bejahrten Bauer zu Unterwalden, Heinrich von Melchthal, um einer geringen Ursache willen, ein Gespann schöner Ochsen wegnehmen. Als der Greis über dies Verfahren jammerte, sagte des Vogtes Knecht: „wenn die Bauern Brod essen wollen, so können sie selbst den Pflug ziehen." Ueber diese Rede wurde der Sohn Arnold so aufgebracht, daß er mit seinem Stock dem Knecht auf die Hand schlug und ihm einen Finger zerbrach. Da mußte Arnold aus Furcht vor Landenberg's Zorn entfliehen; aber der Vogt ließ den alten Heinrich von Melchthal ergreifen und ihm beide Augen ausstechen. Arnold von Melchthal war zu Walther Fürst geflohen, der im Lande Uri zu Attinghausen wohnte. Dahin kam auch Werner Stauf- facher, um seinem Freuirde Walther Fürst das Leid zu berichten, das ihm die stolzen Worte des Vogtes erregt. Schon längst waren Boten an den Kaiser abgesandt, ihm die Noth des Landes zu klagen; aber diese waren gar nicht vorgelassen worden. Da meinten die drei Männer, cs sei besser zu sterben, als ein so schmähliches Joch geduldig zu tragen. Jeder ging nun ans, Verwandte und Landsleute zu erforschen, und berief je zehn seiner Ver- trautesten zu gemeinsamem Rathe. Diese kamen in der Nacht des 7. No- vember 1307 in aller Stille auf dem Rütli, einer banmumgrenzten Berg- wiese am Vierwaldstättersee, zusammen. Als nun die dreiunddreißig Männer versammelt waren, berathschlagten sie, wann und wie man sich des ungerech- ten Druckes erwehren solle. Dann erhoben sie ihre Hände zum Himmel und schwuren, „mannhaft ihre Freiheit zu schirmen, doch dabei dem Hanse Habs- burg nichts an Leuten und Gütern zu beschädigen." Die Neujahrsnacht 1308 ward zur Ausführung des geheimen Planes bestimmt. 2. Inzwischen hatte Geßler in seinem Argwohn sich vorgenommen, die Herzen derer zu erforschen, welche seinem Regiment und dem Hause Oester- reich am meisten abhold wären. Deshalb ließ er zu Altdorf den Herzogs- hut von Oesterreich auf einer Stange aufrichten mit dem Gebot, Jeder, wel- cher des Weges käme, müsse sich vor dem Hute neigen und demselben Ehr- furcht beweisen. Da kam Wilhelm Tel!*), ein Landmann aus Bürgten Nach Tschudi, dem Schweizer-Chronisten aus dem 16. Jahrhundert, ist das Dell Erzählte am 18. und 19. November 1307 (Sonntag und Montag) geschehen. — Neuere Geschichtsforscher fassen Tell und seine That als Sage. I 10
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