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1. Preußischer Kinderfreund - S. 213

1859 - Königsberg : Bon
213 Während das unwirthbare Nordasien (Nordfibirien) nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, erzeugt Süd asi en nicht blos alle Produkte Europa's, die meistentheils daher stammen, sondern auch die Cocos- und Sagopalme, den Brotbaum, den Zimmet-, Muskat-, und Gewürznelkenbaum, Pfeffer, Reis, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzenei- und Farbestoffe, z. B. den Indigo. — Außer den gewöhnlichen Mineralien, woran Asien so reich ist, liefert Indien auch den Diamant, und das Uralge- birge viel Gold, Platina, Silber und den Magnetstein. — In den fruchtbaren Ebenen Ostindiens weiden die riesigen Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger und Löwen auf ihre Beute; in den großen Strömen hauset das ungeheure Krokodil; in den großen Wäldern halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Bril- lenschlange und die — nicht giftige — 40—50 Fuß lange und mannesdicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt. Affen und die mit herrlichem Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und der Paradiesvogel die schönsten find, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde; nur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durch- streifen dieselben; auf Handelsstraßen der Wüste erblickt man von Zeit zu Zeit Karavanenzüge mit Kameelen, den unentbehrlichen Lastthieren dieser Einöden. Die Steppen werden nur in der Zeit des Frühlings während des Pflanzen- wuchses von Thieren belebt. Da sieht man aus den Hochflächen wilde Esel, schnellfüßige Gazellen und die starken Büffel. In den wilden Hochgebirgen lebt das Mo sch us t hi er, was nirgend sonst gefunden wird auf Erden. In Asien blüheten einst die berühmtesten Reiche und Staaten. Aber die Pracht und Herrlichkeit alter Zeit ist längst verfallen, und nur Trümmer find davon noch vorhanden. 08. Das heilige Land. Kanaan. Kanaan, das heilige Land, auch Palästina geheißen, ist ungefähr 2v Mei- len lang und bis 18 Meilen breit. Im Westen vom Mittelmeere bespült, im Süden und Osten von den großen Wüsten Syriens und Arabiens umschlossen, im Norden vom Libanon begrenzt, lag das Land wie eine Insel da und hielt das Volk Israel abgeschlossen von der unheilvollen Götzendienern. Das Land ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Norden erhebt sich der Libanon, (der weiße Berg); sein Gipfel, 10,000 Fuß, ist mit der Schneedecke eines ewigen Winters umgeben. Die heilige Schrift preiset die herrlichen Le- dern des Libanon, von welchen setzt nur noch wenige Hundert vorhanden find. Gegen Osten fällt das Gebirge nach Syrien in ein weites fruchtbares Thal ab. Jenseit des Tbales erhebt sich steil der Antilibanon; die höchste Spitze dessel- den ist der Hermon. — Am südlichen Abhange des Libanon liegt 1. Galiläa. Es ist ein wasser- und waldreiches, mit Hügelwellen durchzo- genes Hochland, welches sich nach dem Mittelmeere hin allmählig in Niederun- gen absenkt, aber gegen den See Genezareth schroff abfällt. Das Land war früher überaus fruchtbar. Nuss-, Palmen-, Feigen-, und Olivenbäume wuchsen in höchster Vollkommenheit. Trauben und Feigen hatte man zehn Monate des Jahres hindurch^ andere Früchte das ganze Jahr. Zur Zeit Christi gab es in Galiläa 204 Städte und Flecken. Die berühmte Handelsstraße, auf welcher zahlreiche Waarenzüge aus dem Innern Asiens nach den phönizischen Seehäfen gingen, der sogenannte „Weg des Meeres" (Matth. 4, 15), ging mitten durch Galiläa. Vom Libanon abwärts zieht durch das ganze galiläische Oberland das Gebirge Napbtali, das als nördliche Wand der Ebene Jesree! in den Bergen
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