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1. Das zweite Schuljahr - S. 105

1910 - Langensalza : H. Beyer (Beyer & Mann), Herzögl. Sächs. Hofbuchh.
Die erste Reise der Brüder nach Ägypten. — a) Gesinnungsstoff. 105 hätten sie eigentlich sagen müssen? „Einen haben wir nach Ägypten ver- kauft." Warum sagen sie das aber nicht? Sie schämen sich. Wofür konnte man die Antwort der Brüder auch halten? Für eine Lüge. Joseph tut so. als hätten die Brüder eine Lüge gesagt. Darum spricht er wieder: „Nun halte ich euch erst recht für Kundschafter." Wodurch hätten sie zeigen können, daß sie die Wahrheit sagten? Sie hätten den jüngsten Bruder holen müssen. Aber was konnte da Joseph befürchten? Daß sie nicht wiederkommen würden. Joseph muß sich erst überlegen, was er tun will. Er behandelt sie darum wie Kundschafter. Wie nämlich? Er wirft sie ins Gefängnis. Erzähle, wie Joseph die Brüder empfängt! Als die Brüder nun zu Joseph kamen, erkannten sie ihn nicht. Joseph aber erkannte sie. Sie verneigten sich vor ihm bis auf die Erde. Joseph aber verstellte sich und redete unfreundlich mit ihnen. Er fragte sie durch den Dolmetscher: „Wo kommt ihr her und was wollt ihr?" Sie sprachen: „Wir sind aus dem Lande Kanaan und wollen Getreide kaufen!" Da sprach Joseph: „Das glaube ich euch nicht! Ihr seid Kundschafter. Euch haben unsere Feinde geschickt. Ihr sollt sehen, wo man am leichtesten in unser Land einfallen kann. Dann wollt ihr wieder zurückkehren und wollt es den Feinden sagen. Die wollen uns dann überfallen und uns alles Korn abnehmen!" Da bekamen die Brüder große Angst und sprachen: „Nein, mein Herr, wir sind keine Kundschafter. Wir sind zwölf Brüder; unser Vater wohnt im Lande Kanaan. Der jüngste Bruder ist noch bei unserm Vater; aber einer ist verloren gegangen!" Joseph tat so, als hätten die Brüder eine Lüge gesagt. Darum sprach er: „Nun halte ich euch erst recht für Kund- schafter!" Und er ließ sie alle ins Gefängnis werfen. Am dritten Tage ruft er sie heraus. Was denken da die Brüder? „Wird er uns freilassen, oder wird er uns töten!" Was hat sich wohl Joseph ausgedacht, um die Brüder zu zwingen, wieder und zwar mit Benjamin nach Ägypten zu kommen? Er denkt: „Ich werde einen von den Brüdern im Gefängnisse behalten, bis die andern mit Benjamin zurück- kommen." Wie spricht er darum zu seinen Brüdern? „Laßt einen von euch hier! Ihr andern nehmt das Getreide und ziehet zu eurem Vater. Dann kommt ihr mit eurem jüngsten Bruder wieder. Nachher will ich es glauben, daß ihr keine Kundschafter seid. Dann will ich auch den einen wieder freilassen!" Da wurde ihre Angst noch größer, und sie mußten an ihren Bruder Joseph denken. Warum mußten sie denn gerade jetzt an ihn denken? Ihr Bruder hatte damals, als er verkauft wurde, auch so große Angst ge- habt. Was hatte damals Joseph getan? Er hatte seine Brüder angefleht: „Ach, verkauft mich doch nicht!" Aber die Brüder? Sie hörten nicht auf ihn. Jetzt dachten sie: „Das ist die Strafe dafür, daß wir unsern Bruder Joseph nach Ägypten verkauft haben. Wir haben damals nicht auf Josephs Bitten gehört. Nun hört dieser strenge Herr auch nicht auf unsere Bitten und nimmt uns einen von unsern Brüdern!" Das dachten sie aber nicht nur, londern sie sprachen es auch aus. Wie sagten sie? Jetzt sagten sie: „Hätten wir ihn lieber nicht verkauft!" Wer wollte damals den Joseph
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