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1. Das zweite Schuljahr - S. 234

1910 - Langensalza : H. Beyer (Beyer & Mann), Herzögl. Sächs. Hofbuchh.
234 B. Praktischer Teil. b) ^Heimatkunde. Vom Krankenhaus. Das auf der Vorbereitungs- und Auwendungsstufe der Geschichte von „Jairi Töchterleiu" Gesagte bildet die Überleitung zu diesem Kapitel. 1. Wie unser Schulkamerad Karl verunglückte und ins Krankenhaus gebracht wurde! Es war wenige Wochen vor dem Weihnachtsfeste, als unser Schul- kamerad Karl H. beim Rodeln das Bein brach. Glücklicherweise war ein Mann unter den Rodlern, der es verstand, einen Notverband anzulegen. Der Mann gehörte zur freiwilligen Sanitätskolonne, die bei dem Herrn Ober- stabsarzt Or. 6. das Verbinden bei Unglückssällen gelernt hat. Dem armen Karl waren so wenigstens die Schmerzen genommen, weil nun sein gebrochenes Bein ruhig lag. Unterdes war ein Junge nach der Stadt gelaufen und hatte einige andere Mitglieder der Sanitätskolonne geholt. Die kamen jetzt mit dem Krankenwagen an, legten Karl vorsichtig und ruhig hinein und fuhren ihn nach dem Krankenhause. Der Wagen hatte nur 2 Räder, und der Kranken- korb lag auf Federn; so gab es für Karl keine Erschütterung. 2. Wie Karl vom Arzte untersucht, das Bein wieder ein- gerichtet wurde und einen festen Verband bekam! Im Krankenhause war auch sogleich ein Arzt zur Stelle. Er lobte den Rotverbaud und freute sich über die schnelle Hilfe der freiwilligen Sanitütskolonne. Der Notverband wurde nun wieder abgenommen, und weil das Bein fast gar nicht geschwollen war, so ging der Arzt gleich an das Einrichten des gebrochenen Knochens. Da mußte Karl freilich noch ein- mal heftige Schmerzen erdulden. Das Bein wurde tüchtig gereckt, daß die Enden des gebrochenen Knochens genau wieder auseinunderkamen. Dann wurde ein fester Verband darum gelegt. 3. Warum Karl im Krankenhause blieb, und wie er dort gepflegt wurde! Jetzt kamen auch die Eltern; sie hatten von dem Unglücksfall gehört und standen nun weinend bei seinem Bette. Der Arzt fragte sie, ob sie ihren Sohn zu Hause pflegen oder ob sie ihn hierlassen wollten. Weil nun der Vater den ganzen Tag in der Fabrik ist und die Mutter mit den andern Kindern genug zu tun und auch noch eine Aufwartung hat, so war es ihnen recht, daß Karl im Krankenhause bleiben konnte. „Gut", sagte der Arzt, „es ist auch besser so; denn hier kanu ich jederzeit nachseheu; auch wird er gut gepflegt." So blieb denn Karl im Krankenhause. Täglich kam der Arzt und sah nach ihm. Eine freundliche Krankenschwester pflegte ihn, rückte ihm die Kissen zurecht, wusch ihn, reichte ihm zu essen und zu trinken, las ihm vor und gab ihm auch seme Schulbücher, daß er lesen konnte und nicht zu sehr zurückkam. Wahrlich, zu Hause konnte er es nicht besser haben! Er war auch nicht allein in dem kleinen Saal, in dem er lag. Da standen noch viele andere Betten, und in fast allen lagen Kranke. Sie waren aber alle nur leicht erkrankt oder schon wieder fast gesund und wohnten und schliefen nun hier in diesem Saale, bis der Arzt sie für gesund erklärte, woraus sie dann das Krankenhaus verlassen konnten.
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