1884 -
München
: Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule, Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Protestantische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): evangelisch
14?. Dle Obcrpfalz.
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steinsarten, aus welchen das Fichtelgebirge besteht, sind der
Granit und Basalt ob des großen Nutzens, den sie dnrch
ihre Verwendung zu Werk- und Bausteinen der verschiedensten
Art gewähren, von besonderer Bedeutung. Während der
Granit die Hauptkämme und Erhebungen des Fichtelgebirges
bildet, sindet sich der Basalt in einteilten isolierten kegel-
förmigen Kuppen. Unter diesen sind der rauhe Kulm und der
vom Fichtelgebirg als südlichster Vorposten vorgeschobene
Parkstein — letzterer besonders wegen seiner mächtig zutage
tretenden Basaltsüulen — sehr merkwürdig und sehenswert.
Eine Folge der Basaltbildungen ist das häufige Vorkommen
eisenhaltiger Säuerlinge. Der eine derselben hat die Ent-
stehung des vielbesuchten Ottobades bei Wiesau hervor-
gerufen; ein anderer in Kondrau bei Waldsassen liefert ein
sehr beliebtes, weitversendetes Mineralwasser.
Der Böhmerwald sendet von der oberpfälzisch-böh-
mischen Grenze, und zwar vom hohen Düllen (930 m) bei
Neualbenreuth bis zum hohen Bogen bei Furth, den Südwest-
abhang seiner Hanptlängenkette als „Oberpfälzerwald"
bis gegen die Nab. Die zwischen Regen und Donau bis gegen
Regensbnrg und die plötzliche südliche Umbiegung des Regens
sich erstreckenden Ausläufer heißen das „Regengebirge".
Von den höchsten Punkten des Böhmerwaldes: Arber,
Rachel, Lusen, Ossa, Dreisesselberg, welche eine Höhe von
nahezu 1500 na erreichen, erhebt sich keiner auf oberpfälzi-
schem Boden; dieselben gehören der in Niederbahern gelegenen,
„der bayerische Wald" oder kurz „der Wald" genannten
ansehnlicheren Südhälfte des Gebirges an. Die bedeutenderen
Erhebungen des Oberpfälzerwaldes sind der Aschberg bei
Mähring (816 m), der Haidstein bei Cham (802 m), der
Schneeberg bei Schönsee (921 na), im Regengebirge Brenn-
berg (667 na) und der Jugendberg bei Nittenau (653 na hoch).
Anteil aber besitzt die Oberpfalz an den ausgedehnten
Forsten des Waldgebirges, dessen Holzreichtum bekannt ist
und von keinem Gebirge Deutschlands erreicht wird. In
Urwaldpracht und Größe tritt uns hier noch der Wald ent-
gegen. Von vergangenen Jahrhunderten können die pfeil-
geraden tadellosen Riesen-Stämme in demselben erzählen.
Als Königin des Bergforstes herrscht ' die Tanne, manch-
mal die halbe Höhe des Straßburger Münsterturmes,
50 — 60 na erreichend. Der zweite Hauptbanm ist die Fichte,
der Tanne wenig nachstehend. Als dritter gesellt sich eben-
Lesebuch f. ob. Kl d. Volksschulen d. Oberpfalz.ii. 8