Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Realienbuch - S. 275

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
206. Hermann, der Befreier Deutschlands. 275 und nur in der Nähe des Rheines konnten die Römer sich halten. Hier legten sie feste Schlösser (Burgen, Kastelle) an, und viele Städte auf der linken Nheinseite verdanken denselben ihre Entstehung, wie Speier, Worms, Mainz, Koblenz, Trier, Bonn, Zülpich, Köln, Xanten. Drusus starb nach seiner Rückkehr zu Mainz infolge eines Sturzes mit dem Pferde. Nach Drusus' Tod wurden die Streifereien durch andere Feldherren fortgesetzt, welche durch Gewalt und List die römische Herrschaft zwischen Elbe und Rhein zu begründen strebten. Sie suchten die angesehensten Deutschen durch Ge- schenke zu gewinnen und die einzelnen Volksstämme unter sich zu entzweien. Im Jahre 9 n. Chr. sandte Angustus den Feldherrn Varus als Statthalter an den Rhein. Dieser glaubte die Deutschen wie ein völlig unterjochtes Volk be- handeln zu können, schrieb Lieferungen aus, trieb Abgaben ein und saß über die Eingebornen, die bisher immer nur von ihresgleichen gerichtet worden waren, nach römischer Weise zu Gericht. Freie Männer ließ er mit Ruten schlagen, und ihre Häupter fielen unter dem Beile des Henkers. Diese übermütige, schmähliche Behandlung erbitterte das Volk. Da faßte Hermann, ein junger Fürst ans dem Cherusker- volke am Harz, den kühnen Entschluß, die Freiheit seines Vaterlandes zu retten. Er war, wie viele andere deutsche Jünglinge, in Rom erzogen worden und hatte die verfallenen Sitten des römischen Volkes kennen gelernt. Im Stillen teilte er seinen Plan, die römische Zwingherrschaft zu stürzen, gleichgesinnten Männern unter allen Stämmen des deutschen Volkes mit und schloß mit ihnen einen Bund. Der Ver- abredung gemäß brach scheinbar unter einem Stamme an der Weser ein Aufruhr aus. Varus machte sich im Herbste des Jahres 9 n. Chr. mit 40000 Mann auf den Weg, um die nach seiner Meinung entzweiten Deutschen zu unterwerfen. Er kam in die wilden, unwegsamen, dichtbewaldeten Gründe des Teutoburger Waldes. Hier hatten sich die deutschen Scharen unter Hermanns Leitung gesammelt. Bald brausten die Stürme in den Gipfeln der hohen Eichen; entwurzelte Bäume versperrten den Römern die Wege, und anhaltende Regengüsse verwandelten die sumpfige Waldfläche in tiefe Moräste. Plötzlich brachen die Deutschen aus ihrem Hinter- halte hervor und schlenderten von den Höhen Steine und Wurfspieße auf die Feinde hinab. Diese verteidigten sich auf
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer