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1. Realienbuch - S. 304

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
304 228. Die Hohenzollern. 229. Erfindungen im Mittelalter. 228. Die Hohenzollern. Die Grafen von Hohenzollern waren ein schwäbisches Adels- geschlecht, dessen Stammburg bei Hechingen steht. — In der letzten Hälfte des 12. Jahrhunderts vermählte sich Friedrich von Hohen- zollern mit der Erbtochter des Burggrafen von Nürnberg und wurde nach dem Tode desselben mit der Burggrafenwürde betraut (1210), die fortan bei seinen Nachkommen verblieb. — Die Hohenzollern erwiesen sich stets als treue Freunde der deutschen Kaiser, und diese wandten ihnen reiche Gunst zu. Rudolf von Habsburg und Ludwig der Bayer waren Freunde der Burggrafen von Nürnberg. Das Streben der letzteren nach Yergröfserung ihrer Hausmacht war deshalb von bestem Erfolge gekrönt. Als im Jahre 1248 der letzte der Grafen von Andechs, welche sich auch Herzoge von Meran nannten und den nördlichen und nordöstlichen Teil des heutigen Oberfrankens besessen hatten, auf seiner Burg bei Weis- main ermordet worden war, vererbten sich viele Meran’sche Be- sitzungen (darunter Bayreuth) an den Burggrafen Friedrich Iii. von Nürnberg; der übrige Teil derselben fiel dem Bistum Bamberg zu. Burggraf Friedrich V., welcher i. J. 1356 zur Reichsfürsten- würde erhoben wurde, teilte sein Land unter seine beiden Söhne Johann und Friedrich Yi. Dieser erhielt das „Land unterhalb des Gebirgs“ — Kadolzburg-Ansbach und jener das „Land oberhalb des Gebirgs“ — Kulmbach-Bayreuth. Die Burg zu Nürnberg blieb beiden gemeinsam. Friedrich Vi.*) vermählte sich mit der Prinzessin Elisabeth von Bayern-Landshut, welche die Stammutter des Hohenzollern’scheu Königs- und nunmehr deutschen Kaiserhauses wurde. Elisabeth, ihrer Schönheit wegen allgemein die „schöne Else“ genannt, zeichnete sich durch Verstand, Klugheit und Ent- schiedenheit aus, so dass sie in Abwesenheit ihres Gemahls in treff- licher Weise die Regierung führte. — Als Friedrich Vi. i. J. 1415 von Kaiser Sigismund mit der Mark Brandenburg belehnt worden war, nannte er sich „Kurfürst von Brandenburg“. Im Jahre 1701 nahm der Kurfürst von Brandenburg mit Zustimmung des deutschen Kaisers den Titel „König von Preussen“ an. 229. Erfindungen im Mittelalter. In den letzten Jahrhunderten des Mittelalters wurden mehrere Erfindungen gemacht, welche für die weitere Ent- wicklung des Menschengeschlechts von hoher Wichtigkeit waren und als Vorboten des Überganges in eine neue Zeit an- zusehen sind. I. Die wunderbare Eigenschaft der Magnetnadel, daß sie nach Norden zeigt, war schon frühe verschiedenen Völkern bekannt; aber erst als der Italiener Gioja (sprich Dschöja) dieselbe im Anfange des 14. Jahrhunderts auf die *) Friedrich Vi. erbte nach dem Tode seines Bruders Johann das Gebiet Kulmbach-Bayreuth 1420.
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