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1. Landwirtschaft und Gewerbe, Handel und Verkehr - S. 81

1878 - München : Oldenbourg
34. Der Arbeitslohn. 81 Eine Arbeit wird geringer oder besser belohnt, je nachdem sie leicht oder mühsam, angenehm oder unangenehm, gesund oder ungesund ist. Die Höhe des Lohnes richtet sich serner danach, ob die Beschäftigung eine beständige, regelmäßige oder eine vorübergehende sei. Der Lohn wird besonders verhältnismäßig groß sein für einen Arbeiter oder Angestellten, bei welchem Vertrauen nötig ist, weil Leute, welche eines unbedingten Vertrauens gewürdigt werden, selten sind; ebenso wird er groß sein in Fällen, wo der Geschäftsbetrieb eine langdauernde Vorbildung erforderlich macht. Arbeiter sind eigentlich alle, welche arbeiten. Bei dieser allgemeinen Auffassung sind also nicht nur Taglöhner, Knechte, Gesellen und solche, welche ihr tägliches Brot in den Werkstätten und Fabriken holen, Arbeiter sondern es ist jeder Handlverker, Fabrikant, Kaufmann, Lehrer, Ingenieur, Regicrungsrat n.s.w) ein Arbeiter. Der Lohn der Arbeiter wird entweder in Geld verabreicht oder in Geld, Nahrung und Wohnung. Dienstboten erhalten ihren Lohn immer auf die letztere Art, vielfach auch noch die Arbeiter bei kleineren Handwerkern, besonders auf dem Lande. In Städten und bei größeren Unternehmern nürd der Lohn in Geld ausbezahlt. Dadurch wird der Arbeiter selbständiger, vom Arbeitgeber unabhängiger. Allein mit dieser Selbständigkeit erwächst dem Arbeiter auch eine größere Pflicht der Selbstsorge. Könnte der Lohn der gewöhnlichen Arbeiter durch irgend welche Maßregeln erhöht werden? Diese Frage muß verneint werden. Alle Versuche, die Lohnfrage durch Gesetze zu ordnen, müssen als künstliche, naturwidrige und erzwungene bezeichnet werden. Kommen die Arbeiter eines Fabrikzweiges oder die Ge- sellen eines Handwerks, z. B. die Schneider, Schuster, Maurer, mit einander überein, ihre Arbeit so lange einzustellen, bis ihr Lohn erhöht wird, so „machen sie Strike" (sprich Streik). In den meisten Fällen führt jedoch der „Strike" nicht zum Ziele. Die Ersparnisse der Arbeiter werden während der Arbeitseinstellung rasch aufgezehrt und die Not treibt sie bald dazu, die Arbeit um den früheren Lohn wieder aufzunehmen. 4.**
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