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1. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 76

1902 - Wolfenbüttel : Zwißler
76 Deutsche Kaisergeschichte bis zum Ausgang des Interregnums 9191273. die Armen- und Krankenpflege. Andere Orden waren die der C i st e r -cienser, Clnniacenser und Prmonstratenser. Bald aber verweltlichte trotz aller Bemhungen sittenstrenger Ppste das Leben der Geistlichen, und die Zncht in den Klstern lockerte sich. Die groen Schen-kungen, mit welchen die Kirche bereichert wurde, fhrten eine Entartung der Sitten herbei, die den Widerspruch wachrief und die Entstehung ketzerischer Sekten begnstigte. Um die Ketzerei, d. h. jede Abweichung von der kirchlichen Lehre, zu unterdrcken, hatte Innocenz Iii. die furchtbaren Glaubensgerichte der I u q u i s i t i o u eingefhrt. Ja Deutschland jedoch, wo Konrad von Marburg, Beichtvater der h. Elisabeth von Thringen, Ketzermeister" wurde, nahm das Volk die Einrichtung nicht an. Konrad wnrde von einigen Edellenten erschlagen. 2. Knigtum und Frstentum. An der Spitze des Reiches stand der Kaiser, der von den weltlichen und geistlichen Groen gewhlt wnrde. Ein Geschlecht, das einmal diese Wrde erlangt hatte, blieb allerdings bis zu seinem Aussterben gewhnlich in ihrem Besitze, doch mute trotzdem nach dem Tode eines Herrschers immer von neuem eine Wahl stattfinden ; der Versuch, das Knigtum erblich zu machen, scheiterte. Der Kaiser war oberster Lehns- und Kriegsherr, die hchste Gerichtsbarkeit war in seinen Hnden. Eine feste Residenz des Kaisers gab es nicht, er hielt sich dort auf, wo die Zustnde des Reiches es erforderten. Nachdem die kaiserliche Macht unter Heinrich Iii. ihren Hhepunkt erreicht hatte, war sie unter den letzten frnkischen und noch mehr unter den staufischen Kaisern sehr gesunken. Hervorgerufen war dieser Nieder-gang durch die laugen Kmpfe der Kaiser mit den Ppsten, die viel Krfte und Blut gekostet und schlielich doch mit der Niederlage der Kaiser geendigt hatten. Ilm in diesen Kmpfen sowie fr die Wahlen sich Freunde und Anhnger zu gewinnen, hatten die Kaiser wichtige Hoheitsrechte sowie den grten Teil des Reichsgutes au die Fürsten und Groen vergeben. Das wurde fr sie selbst wie fr das Reich ver-hugnisvoll: in der Folgezeit waren die Könige, wenn sie berhaupt einige Bedeutung erlangen wollten, gezwungen, sich eine Hausmacht zu schaffen, und der diesem Streben muten sie mir zu oft die An-gelegenheiten des Reiches vernachlssigen. In demselben Mae, als die knigliche Macht an Bedeutung abnahm, stieg die Macht der Fr-st e n. Ihr Streben nach Selbstndigkeit war begnstigt durch die lange und hufige Abwesenheit der Kaiser von Deutschland sowie durch den Umstand, da ihre Lehen schon in frher Zeit erblich wurden. Aus diesen
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