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1878 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Gregor
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule, Sonntagsschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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25. Straßburg.
6. Doch ein Kleinod hält’s verborgen. —
Dass in Wäldern noch so gross,
Ich mein Haupt kann kühnlich legen
Jedem Unterthan in Schoss.
7. Und es rief der Herr von Sachsen,
Der von Bayern, der vom Rhein:
Graf im Bart! Ihr seid der reichste;
Euer Land trägt Edelstein.
Justiuus Kerner.
25. Straßvurg.
1. Die Stadt Straßburg liegt 4 Kilometer westlich
vom Rheine am Flüßchen Jll. Ihre Lage ist äußerst günstig;
denn die Hauptstraßen zwischen der Schweiz, Deutschland
und Frankreich treffen dort zusammen, so daß sie einen
Knotenpunkt des Völkerverkehrs bildet. Daher war Straß-
burg schon zur Römerzeit ein wichtiger Handelsplatz, und
seine Messen waren das ganze Mittelalter hindurch berühmt.
Eben so galt es als eine Stätte der Bildung. Dichter und
Gelehrte hatten dort ihren Sitz aufgeschlagen, und die Hoch-
schule verbreitete im 17. Jahrhundert echt deutsche Wissen-
schaft. Besonders wichtig aber ist Straßburg als Kriegs-
platz. Wer Straßburg besitzt, beherrscht auch das gauze Elsaß.
2. Die Hauptzierde der Stadt ist das Münster, welches
Erwin von Steinbach (in Baden) größtenteils erbaute. Das
herrliche Meisterwerk altdeutscher Baukunst ist ganz aus
Quadern ausgeführt, und sein Turm erreicht eine Höhe
von 143 m. Straßburg war v»m 11. Jahrhundert an
eine freie deutsche Reichsstadt. Nachdem aber Frankreich
zur Zeit des dreißigjährigen Krieges einen großen Teil des
Elsasses an sich gerissen, nahm es dreißig Jahre später auch
noch Straßburg.
3. Durch Bestechung wußte der französische König
Ludwig Xiv. einen Teil der Bürger Straßburgs für sich
zu gewinnen. Hierauf schickte er im tiefsten Frieden ein Heer
von 20000 Mann in das Elsaß. Diese umstellten die Stadt
während der Nacht mit zahlreichen Kanonen (im September
1681) und forderten sie beim Grauen des Morgens zur
Übergabe auf. Eine Besatzung lag nicht da; der Stadtrat
selbst war teilweise bestochen; viele Bürger waren aus der
Frankfurter und Leipziger Messe abwesend. Daher öffnete