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1. Realienbuch - S. 256

1885 - München : Oldenbourg
256 216. Karl der Große. 216. Karl der Grosse. 1. Karl der Grosse folgte im Jahre 768 seinem Vater Pipin in der Regierung des Frankenreiches. Man nannte ihn den Grossen, weil er im Frieden wie im Kriege sich als ein Mann von hohen Geistesfähigkeiten erwies und seine Völker zu besseren, verständigeren und glücklicheren Menschen zu machen suchte. Rohe, unwissende Menschen waren ihm zuwider. Er liess daher eine Menge Schulen anlegen, vor allem eine Hofschule für die Kinder seiner Edelleute und Hofbedienten, erschien auch mehrmals unvermutet selbst mitten unter den Schülern, um mit eigenen Augen zu sehen, wie es bei dem Unterricht her- ging. Einst fand er bei einem solchen Schulbesuch, dass die Söhne der Edelleute und Vornehmen den Bürger- kindern an Fleiss und Fortschritten weit nachstanden. Diese mussten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner Linken stellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleissigen Kindern: „Ich danke euch, meine Kinder; ihr habt ganz meinen Wünschen entsprochen, euch zur Ehre und zum bleibenden Gewinn.“ Zürnend wandte er sich hierauf an die vornehmen, aber trägen Kinder mit den drohenden Worten: „Ihr aber, ihr Söhne der Edeln, die ihr euch der Trägheit und dem Müssiggange überliesset und meinen Befehlen ungehorsam gewesen seid, trotzet nur nicht auf Stand und Reichtum eurer Eltern; denn wisset, Nichtswürdige haben bei mir weder Rang noch Ehre! Und werdet ihr nicht fleissige Schüler, so soll keiner von euch mir wieder vor die Augen kommen. Beim Könige des Himmels 1 ich werde euch strafen, wie ihr es verdienet.“ 2. Karl der Grosse war ein eifriger Beförderer des Christentums. Er gründete neue Bistümer und baute Kirchen und Klöster. Letztere förderten innerhalb ihrer stillen Mauern nicht nur den Unterricht der Jugend, sondern sorgten auch für Arme und Kranke und nahmen Reisende gastfreundlich auf; denn Gasthöfe gab es in damaliger Zeit nur wenige. Auch beschäftigten sich die Mönche damit, die guten, alten Schriften der Griechen und Römer abzuschreiben; denn damals war die Kunst, Bücher zu drucken, noch nicht erfunden. Sie schrieben die Geschichten der Länder und Völker und die Thaten
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