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1. Realienbuch - S. 271

1885 - München : Oldenbourg
226. Rudolf von Habsburg (1273-1291). 271 Hamburg, Lübeck und Bremen übrig, die auf dem letzten Bundestage im Jahre 1630 ihren Verein erneuerten und bis auf diesen Tag den "Namen Hansastädte behalten haben. 226. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Gegen Ende des 13. Jahrhunderts sank in Deutschland das kaiserliche Ansehen immer mehr. Tie mächtigen Großen des Reiches thaten, was ihnen beliebte; niemand wollte mehr ge- horchen. Da kein deutscher Fürst die Kaiserkrone tragen mochte, so wurden nach einander ztvei Ausländer gewählt. Das lvaren aber nur Scheinkaiser; sie hielten sich von Deutschland serne, und dieses war in der That kaiserlos. Dies war eine schreck- liche Zeit; es galt kein Recht und kein Gesetz; es gab keine Richter. Jeder half sich selbst; jeden Streit entschieden die Fäuste, und die stärkste behielt Recht; daher nennt man die kaiserlose Zeit von 1256—1273 die Zeit des Faustrechts. In dieser Rot versammelten sich die Reichsfürsten im Jahre 1273 wieder zur Kaiserwahl. Ter Erzbischof Werner von Mainz brachte den Grasen Rudolf von Habsburg in der Schweiz in Vorschlag. Ter Graf war nicht mächtig an Land und Leuten, aber ein gar tapferer, kluger und biederer Herr; auch rühmte man seine Frömmigkeit. Werner hatte Rudolf auf einer Steife nach Rom kennen gelernt. An der Habsbnrg vorüberziehend, bat er den Grafen um sicheres Geleit durch die gefährlichen Alpenthäler. Rudolf brachte den Erzbischof un- gefährdet über die Alpen. Da sagte Werner beim Abschiede: „Wollte Gott, Herr Graf, ich lebte so lange, daß ich Euch diesen Dienst vergelten könnte!" Jetzt gedachte der Erzbischof dieses Versprechens, und der Graf von Habsburg wurde deutscher Kaiser. Rudolf lag eben mit seinem Kriegsvolke vor der Stadt Basel, deren Bürger einige von seinen Leuten erschlagen, andere verjagt hatten. Dahin überbrachte ihm der Burggraf zu Nürn- berg, Friedrich von Zollern, die Botschaft. Rudolf nahm die Krone an. Die Stadt öffnete die Thore, ließ den Kaiser ein- ziehen und schenkte ihm 900 Mark Silber als Beitrag zu den Krönungskosten. Hierauf begab sich Rudolf mit einem zahlreichen Gefolge nach Aachen, wo ihn der Erzbischof von Köln am 28. Oktober 1273 feierlich krönte. Als die Fürsten dem neuen Kaiser Treue schwuren, fand man im Augenblick das Reichszepter nicht, auf welches der Eid geleistet werden sollte. Da ergriff Rudolf rasch ein Kruzifix und sprach: „Dieses Zeichen, in welchem wir und die ganze Welt erlöset sind. wird ja wohl die Stelle des Zepters vertreten können." Festlichkeiten aller Art verherrlichten Rudolfs
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