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1. Weltkunde - S. 21

1875 - München : Oldenbourg
12 Der (dorten von Goethes Großeltern in Frankfurt a M. 21 ois April, oft bis in den Mai, und in manchen Jahren sieht man nach Pfingsten, ja zuweilen nach Johannistag in den Bergschluchten noch bleigrau gefärbte, überkrustete Schnee- lager. In den bewohnten Rhönthälern ist das Klima viel milder, wie sich schon aus dem guten Fortkommen zahlreicher Obstbäume Schliessen lässt. 5. An Naturerzeugnissen ist übrigens die Rhön nicht reich, doch findet sich manches Wertvolle. Der Basalt ist in ungeheueren Massen vorhanden und wird heutzutage in die fernsten Gegenden der umliegenden Landstriche geliefert als das beste Gestein für Strafsenpflaster und Strassenschotter. Die Braunkohle ist sehr verbreitet; am Bauersberg bei Bischofsheim ist ein mächtiges Lager blossgelegt. Die weiten Hochflächen des Gebirgs haben bedeutende Torfstiche. Der Reichtum an herrlichen Buchenwaldungen ist immer noch sehr gross. In alten Zeiten freilich waren sie mächtiger, und es hiess deshalb das Rhönland „Buchonien“ oder Buchenland. Die Holzschnitzereien (Holzschuhe, Mulden, Löffel, Teller und anderes Küchengerät), welche namentlich in Dalherda, nörd- lich vom Kreuzberg, verfertigt werden, findet man auf allen Märkten und Messen in der Nähe und Ferne. 12. Z)er Garten von Goethes Großettern in Irank- furt a. W. um das Jahr 1769. Die Wohnung meiner Großeltern, so erzählt Goethe m seiner Lebensbeschreibung, lag auf der Friedberger Gasse und schien ehemals eine Burg gewesen zu sein; denn wenn man herankam, sah man nichts als ein großes Thor mit Zinnen, welches zu beiden Seiten an zwei Nachbarhäuser stieß. Trat man hinein, so gelangte man durch einen schmalen Gang endlich in einen ziemlich breiten Hof, um- geben von ungleichen Gebäuden, welche nunmehr alle zu einer Wohnung vereinigt waren. Gewöhnlich eilten wir sogleich in den Garten, der sich ansehnlich lang und breit hinter den Gebäuden hin erstreckte und sehr gut unterhalten war; die Gänge meistens mit Nebgeländer eingefaßt, ein Teil des Raumes den Küchengewächsen, ein anderer den Blumen gewidmet, die vom Frühjahre bis in den Herbst in reichlicher Abwechslung die Rabatten sowie die Beete schmückten. Die lange, gegen Mittag gerichtete Mauer war zu wohlgezogenen Spalier - Pfirsichbäumen benützt, von denen uns die verbotenen Früchte den Sommer über gar appetitlich entgegenreiften. Doch vermieden wir lieber diese
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