1875 -
München
: Oldenbourg
- Autor: Fischer, Gregor
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
142 106. Einfluß der Schlagzeit auf die Dauerhaftigkeit des Holzes.
106. Aöer den Kinffuß der Schtagzeit auf die Aauer-
Haftigkeil des Kokzes.
Hierüber teilte die Deutsche Bauzeitung die nachfolgenden
Resultate von Versuchen mit, die in Westfalen und Lippe
angestellt worden sind.
1. Vier Fichten, gleich von Alter uno Gesundheit, auf
gleichem Boden und in gleicher Lage gewachsen, wurden
Ende Dezember, Ende Januar, Ende Februar, Ende März
gefällt, in 30 Fuß lange, 6 Zoll breite, 5 Zoll dicke Balken
so beschlagen, daß der Kern in der Mitte blieb. Nach ge-
schehenem Trocknen wurden sie auf Gerüste gelegt und in
der Mitte mit Gewichten beschwert, um sie auf ihre Trag-
fähigkeit zu prüfen. Der im Dezember gefällte Balken zeigte
die größte Tragfähigkeit, der im Januar gefällte zeigte eine
12 Prozent geringere, und die im Februar und Mürz ge-
fällten sanken um 20 resp. 39 Prozent bezüglich der Trag-
fähigkeit.
2. Gleichartrge und gleich starke Fichteustangen, zum
Teil Ende Dezember, zum Teil Ende Mürz gehauen, wurden
zu 4 Zoll Durchmesser haltenden Baumpfählen verarbeitet
und, nachdem sie gehörig ausgetrocknet waren, 3 Fuß tief
in die Erde geschlagen. Während die Ende Dezember ge-
schlagenen nach 16 Jahren noch fest standen, brachen die
Ende März geschlagenen bei der geringsten Bewegung nach
3 bis 4 Jahren ab. Von zwei gleichen Fichten, von
denen die eine Ende Dezember, die andere Ende Februar-
geschlagen war, schlug man Blöcke in feuchte Erde ein. Der
Block der ersteren hatte nach 16 Jahren noch festes Holz,
während der zweite Block nach 8 Jahren verfault war. Mit
Holz von denselben Fichten wurden zwei Pferdeställe gedielt;
die Dielung des Dezemberholzes dauerte 6 Jahre, während
die andere schon nach 2 Jahren erneuert werden mußte.
3. Ein gleiches Resultat zeigten zwei Wagenräder, die
mit Felgen von Buchenholz bekränzt wurden. Das Dezember-
Felgenholz hielt bei starkem Gebrauch 6 Jahre, das Februar-
Felgenholz bei gleichem Gebrauche nur 2 Jahre. Von großem
praktischen Werte sind die Untersuchungen des Holzes in
Bezug auf seine Dichtigkeit und Porosität. Von vier Eichen
von gleicher Qualität, Ende Dezember, Januar, Februar,
März gefällt, wurden in gleicher Bodenhöhe 4 Zoll dicke