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1. Illustriertes Realienbuch - S. 14

1883 - Berlin : Hofmann
14 7. Haiiiiibal. so viel Soldaten, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Nach drei Jahren wurde er gänzlich besiegt, nach Epirus zurückgejagt, Tarent aber erobert. (Bis zu dieser Zeit ist die römische Geschichte mit Sagen durch- woben, und erst jetzt werden die Geschichtsquellen zuverlässig.) 4. Hannibal. Das mächtige Karthago in Nord- afrika geriet mit Nom über den Besitz der fruchtbaren Insel Sicilien in Streit, und es entspannen sich die 3 punischen Kriege. (Die Karthager hießen auch Puni er, weil sie von den Phöniziern abstammten.) In dem ersten pu- nischen Kriege lernte Rom Schiffe bauen und zur See fechten. Nach jahrelangen Kämpfen wurde Karthago be- siegt und zu einem ungünstigen Frieden gezwungen. Im zweiten punischen Kriege brachte der karthagische Feldherr f annibal Rom an den Rand des Verderbens. Schon als nabe hatte Hannibal den Römern ewigen Haß geschworen. Im Feldlager Spaniens wuchs er als Liebling des Heeres heran und wurde endlich zum Feldherrn ausgerufen. Er er- stürmte die Stadt Sagunt, die mit den Römern verbündet war. Der römische Gesandte forderte in Karthago Genugthuung. Als der Senat zögerte, schüttelte der Gesandte einen Zipfel seines Mantels, als ob er Lose darin hätte, und rief: „Hier ist Krieg und Frieden, wählet!" „Gieb uns, was du willst!" antwortete der Senat. „So sei es Krieg!" antwortete der stolze Römer. Und: Krieg! hallte es in Italien und in Afrika wieder. Der kühne Hannibal beschloß, den Krieg in das Herz Italiens zu tragen. Mit seinem trefflichen Heere überschritt er unter entsetzlichen Mühsalen die Pyrenäen und die Alpen und erfocht drei glänzende Siege. Das zitternde Rom wurde durch den Diktator Fabins Maximus, den Zauderer, gerettet. Derselbe ermüdete Hannibal durch Märsche, ja lockte ihn einmal in einen Engpaß, aus dem der Weg nur durch eine List frei gemacht wurde. Ein andermal rettete der Zauderer seinen unbesonnenen Reitergeneral. „Dachte ich's doch," sprach Hannibal, „daß die Wetterwolke auf den Bergen Ge- witter bringen würde!" Der härteste Schlag traf Rom durch die furchtbare Niederlage bei Cannä (216 v. Chr.). Aber im Unglück war Rom größer als im Glück. Alles wetteiferte in den größten Opfern für das Vaterland, während Hannibal von Karthago ohne Unterstützung gelassen wurde und sein Heer ge- schwächt und verweichlicht sah. Der Römer Marcellus eroberte Sicilien, und Scipio sehte nach der Eroberung Spaniens nach Afrika über. Da wurde Han- nibal nach Afrika zurückgerufen, in der Schlacht bei Zama (202 v. Chr.) von Scipio besiegt und Karthago zu einem harten Frieden gezwungen. Hannibal flüchtete nach Kleinasien und tötete sich später durch Gift, um den Römern nicht in die Hände zu fallen. Mit dem wieder aufblühenden Karthago sing Rom einen dritten Krieg an. „Und endlich sage ich noch, daß Karthago zerstört werden muß!" endete der strenge Römer Cato jede Rede im Senat. Ein Vor- wand zum Kriege wurde gefunden. Nachdem Karthago alle Schiffe und Waffen abgeliefert hatte, forderte Nom die Zerstörung der Stadt und den Wiederaufbau zwei Meilen vom Meere. Da hallte ein Schrei der Verzweiflung durch die Stadt: „Sie retten oder mit ihr untergehen!" schwuren alle. Drei Jahre wider- standen sie tapfer allen Angriffen zu Lande und zu Wasser, da schlug endlich die letzte Stunde der einst so mächtigen Stadt. Der junge Scipio erstürmte sie und verwandelte sie in einen Trümmerhaufen (146 v. Chr.). In demselben Jahre wurde auch Korinth zerstört uno ganz Griechenland den Römern unter- worfen.
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