Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Illustriertes Realienbuch - S. 42

1883 - Berlin : Hofmann
42 sich in Prag am liebsten in der Gesellschaft des Scharfrichters und 'bösartiger Wolfshunde zeigte. Die Unordnung und Unsicherheit im Reiche nahm so zu, daß man ihn endlich absetzte (1400). Sigismund war ein schöner und gewandter Mann, der aber nicht aus dem Vergnügen, den Schulden und einer nutzlosen Vielgeschäftigkeit kam. Nach Brandenburg kam er nur einmal, um Geld zu holen. Er verpfändete die Mark an wahre Blutsauger, z. B. Jobst von Mähren, die im Bunde mit den Raubrittern das Land vollends zu Grunde richteten; das Elend und die Unsicherheit stiegen von Tag zu Tage. Die Raubritter plünderten ungescheut und ungestraft Städte und Dörfer. Am schlimmsten trieben es die Brüder Hans und Dietrich von Quitzow mit ihren Spießgesellen. Von 24 Burgen verbreiteten sie Furcht und Schrecken im Lande. Das Land verödete und das Volk verwilderte. Da siel endlich in die Nacht des Elends ein heller Strahl: der Kaiser übertrug die Verwaltung der unglücklichen Mark einem seiner weisesten und treuesten Räte, dem Burggrafen Friedrich vonhohen- z o l l e r n. 16. Die ersten Hohenmern in der Mark. 1. Friedrich I. als Burggraf. Die Hohenzollern stammen von der Zollernburg in Schwaben. Unter den Hohenstaufen wurden sie Burggrafen von Nürnberg, d. h. kaiserliche Beamte, die in der reichsfreien Stadt das Kriegs- volk anführten und Recht sprachen. Sie erwarben sich die Fürstentümerbaireuth und Anspach in Franken. Der 6. Frie- drich zeichnete sich durch hohe Begabung, treffliche Bildung, ritterlichen Sinn, Klugheit im Rat und Entschiedenheit in der That aus. Durch seine Berg- werke und seine Sparsamkeit war er reich geworden. Wegen seiner treuen Dienste in Krieg und Frieden, mit dein Worte, dem Säckel und dem Schwerte machte ihn Kaiser Sigismund zum Statthalter der Mark. 2. Friedrich als Statthalter. Friedrich erschien in der Mark und forderte die Huldigung. Die Quitzows und ihr Anhang verweigerten sie, „weil die Mark nicht von Böhmen getrennt werden dürfe," in Wahrheit aber, weil sie Friedrichs Strenge fürchteten. Sie prahlten: „Wenn es ein ganzes Jahr Burggrafen regnete, so sollten sie in der Mark doch nicht aufkommen!" Friedrich nannten sie „Nürnberger Tand." Zwar brachten sic ihm eine Niederlage bei, aber durch neue Truppen und neue Bündnisse mit Nachbarfürsten verstärkt, griff er die Burgen der Räuber an und nahm eine nach der andern. Gute Dienste leistete ihm dabei eine gewaltige Donnerbüchse, welche die Vorspanilbauern „faule Grete" genannt hatten. Ihre 24pfündigen Kugeln zerrissen die dicksten Mauern. Der eine Quitzow wurde auf der Flucht gefangen und in festen Gewahrsam genommen, der andere aber später beim Raubhaudwerk elend umgebracht. Nun unterwarf sich der Adel, und Friedrich übte Vergeben und Vergessen. Mit der Sicherheit kehrte auch bald ein regerer Verkehr zurück. 3. Das Konzil zu Kostnitz (Konstanz). Friedrich als Kurfürst. In der Kirche herrschten damals traurige Zustände. Drei Päpste regierten zugleich und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer