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1. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 5

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
'Wn Erster Abschnitt. Die Reformation in Deutschland bis zum Augsburger 5 Religionsfrieden. Eine weitere Umwlzung in den kriegerischen Verhltnissen des Mittelalters fhrte die Anwendung des Schiepulvers herbei, das der gewhnlichen berlieferung nach von dem Franziskanermnch B e r t h o l d Schwarz zu Freiburg im Breisgau um 1340 erfunden sein soll, je-doch schon in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung in China bekannt war, und dessen Kenntnis wohl von dort nach dem Abendlande gebracht ist. Hier wurde es seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zum Schleudern von Geschossen bei Belagerungen gebraucht, indem durch die Sprengmasse steinerne Vollkugeln aus Mrsern gegen die Mauern geschleudert wurden. Erst spter entwickelte sich hieraus der Gebrauch von Kanonen und Flinten; letztere wurden erst im 17. Jahrhundert bei dem Fuvolke allgemein. b. Das Rittertum. Nicht frderlich waren die neuen Zustnde dem Rittertum, dessen Blte schon seit dem Ende der Kreuzzge im Schwinden begriffen war. Jetzt wurde infolge der Umwandlung der Natural- in die Geldwirtschaft der Besitz der Ritter an Grund und Boden entwertet und ihnen damit die Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz entzogen. . Der wirtschaftlicheverfall hatte einen m o r a l i s ch e n zur Folge. Viele von den Rittern gerieten in Not und Schulden und wurden, da sie nichts Ordentliches gelernt hatten, zu Raubrittern. Endlich verlor das Rittertum infolge des Aufkommens der Sldnerheere und des Schiepulvers auch seine m i l i t r i s ch e B e d e u t u u g: die schwer bewaffnete Reiterei konnte gegen das leichtbewegliche, schnelle Fuvolk nichts ausrichten, die Panzer der Ritter vermochten ebenso wenig wie ihre Burgen den Ge-schssen standzuhalten. So siedelten sie denn entweder in die einst so verhaten Städte der oder wandten sich der Landwirtschaft zu (Ritter-gutsbesitzer), einige von ihnen traten auch in die Reihen der Landsknechte und erwarben sich als Sldnerfhrer Reichtum und Ansehen. c. Die Städte. Infolge des gesteigerten Geldverkehrs waren die Städte zu immer grerem Reichtum gelangt. Sie waren die Pflege-sttten des Handels und Gewerbes, der Kunst und Wissenschaft. Das deutsche Brgertum mit seiner Wohlhabenheit, seiner Kunstliebe und dem frhlichen Lebensgenu stand im Beginne der Reformationszeit auf der Hhe seiner Entwickelung. Die Fugger in Augsburg beherrschten damals mit ihrem Gelde den Weltmarkt, die reichen Geschlechter lebten und wohnten oft besser als die Fürsten. Allerdings nahmen auch der Luxus und die ppigkeit in den Stdten so zu, da strenge Gesetze dagegen gegeben werden muten.
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