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1. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 15

1898 - Bamberg : Buchner
Fortgang der Reformation. 15 Entstehung protestantischer Landeskirchen. 15251532. 9 Die Revolution, welche die Reformation zu verschlingen drohte, war berwltigt. Die Zeit des strmischen Niederreiens war vorber; nun begannen die Reformatoren an Stelle der alten Kirche eine neue Kirche aufzubauen. Die Ritter und die Bauern, die von Luther nicht untersttzt und sogar bekmpft worden waren, wollten von seinem Resor-mationswerk nicht mehr viel wissen. Umso bereitwilliger wurde dies von den Stdten und Fürsten gefrdert. Nach der lutherischen Kirchen-Ordnung blieb der Geistlichkeit nur das Lehramt und die Verwaltung der Sakramente; das Kirchenregiment und die Verwaltung des Kirchenvermgens ging ans den Landesherrn der. Der Landesherr wurde der summus episcopus der lutherischen Landeskirche. Damit gewann er an Macht und auch an Gut, da die vom Staate eingezogenen oder skularisierten^) Kirchengter, Klster und Stifte nicht allein fr die Besoldung der Geist-lichen, sr Schulen und Armenpflege verwendet wurden, sondern auch zu rein weltlichen Zwecken dienen muten. Der erste Fürst, welcher die neue Kirchenordnung in seinem Lande einfhrte, war der Kurfürst Johann der Bestndige von Sachsen, der 152532 auf seinen Bruder Friedrich den Weisen folgte. Ebenfalls im 1525 Jahre 1525 nahm der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Brandenburg, die Reformation an und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum Preußen (unter polnischer Oberhoheit). Ferner schloffen sich der Reformation an: der Landgraf Philipp von Hessen, die Herzoge von Zweibrcken, Lneburg und Mecklenburg, der Markgraf von Ansbach und Bayreuth. Unter den Stdten hat Nrnberg, damals die berhmteste Stadt Deutschlands, am ersten (1525) und begeistertsten der lutherischen Lehre zugestimmt. Die meisten Reichs-stdte folgten feinem Beispiel, so Magdeburg, Frankfurt, Ulm, Kempten, Nttingen, Weienburg, Windsheim u. f. w. Aus hnlichen Grnden, wie Luther, aber noch entschiedener, verlangte der Schweizer Huldreich Zwingli eine Reformation der Kirche. Seine Lehre, die hauptschlich bezglich des Abendmahles von der lutherischen abwich, hat in vielen schweizerischen Stdten (Zrich 1523, Bern, Basel) und in einigen oberdeutschen (Straburg, Konstanz, Lindau, Memmingen) Eingang gesunden. *) saeculum = Jahrhundert, Zeit; saecularis = zeitlich, weltlich; skularisieren = verweltlichen. Viele Klosterschulen wurden in humanistische Gymnasien verwandelt.
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