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1. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 181

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
133. Die revolutionren Bewegungen in Deutschland 18481851. 181 ans Staatsruder. So wurde fr den Augenblick das Schlimmste verhtet, wenn-gleich einzelne Ausschreitungen der verhetzten Volksmassen nicht hintangehalten werden konnten. 2. Iie Wrzrevolutionen und ihre Erfolge. Die revolutionre Bewegung erhob sich zunchst in Baden, nahm aber schnell ihren Weg in fast alle Bundeslnder. Die Grundforderungen des Volkes waren: Prefreiheit, Volksbewaffnung, Schwurgerichte und Verfassungen in den Einzelstaaten. endlich Berufung eines Deutschen Parlaments durch allgemeine Volkswahl behufs Errichtung eines ein-beitlicken Bundesstaates. Schwankend gestimmte Regierungen wurden durch Volksaufstnde zur Nachgiebigkeit gentigt, wobei es namentlich in Wien und Berlin zu blutigen Straenkmpfen kam. Auch in Mnchen erfolgten aufrhrerische Kundgebungen. In Baden wurden bereits Versuche zur Herstellung der Republik gemacht. Unter dem Drucke der allgemeinen Grung stellte. der Frankfurter Bundestag eine Um-gestaltung der Bundesverfassung auf wahrhaft zeitgemer und nationaler Grundlage" in Aussicht und erklrte das schwarz-rot-goldene Banner des alten Reiches als offizielles Bundeszeichen, ohne jedoch den Gang der Dinge mehr aufhalten zu knnen. a) In Wien erzwang einbolksaufstand am 13. Mrz die Entlassung Metternichs und die Bewilligung der gestellten Forderungen, vor allem die Einberufung einer sterreichisch - ungarischen Reichsversammlung zur Festlegung einer Konsti-tution. Hierber kam es aber zu jahrelangen Unruhen (vgl. <5. 183). b) In Berlin erwirkten Volksaufstnde vom 15. bis 18. Mrz hnliche Zusagen. Am 19. Mrz beendigte der König den Aufruhr, indem er den Abzug der Truppen anordnete, die geforderten Zugestndnisse bewilligte und seinen Bruder Wilhelm, den das Volk als seinen Hauptgeguer und als den Urheber des militrischen Widerstandes betrachtete, auf einige Zeit (bis Mitte Mai) auer Landes schickte. Zugleich versprach er ein krftiges Eintreten fr die Neuordnung Deutschlands. c) In Mnchen hatten sich während der letzten Regierungsjahre Ludwigs I. Mihelligkeiten zwischen der Volksvertretung und dem (kirchlich gesinnten) Ministerium herausgebbet. Als sich dazu die neuen demokratischen Bewegungen und anbere beit König persnlich berhrende Angriffe gesellten, glaubte sich Ludwig in seiner Wrde verletzt und sein Wirken mit Undank gelohnt. Er gewhrte zwar (am 6. Mrz) in einer Proklamation an das Volk alle Forderungen. Aber die neue Richtung" verleidete ihm die Regierung. Da sich zudem während der folgenden Tage in Franken und in Mnchen abermalige Unruhen einstellten, reifte in ihm der Entschlu, zu Gunsten seines Sohnes Maximilian frei-w i l l i g dem Throne zu entsagen. Am 20. Mrz verkndete er dem berraschten Laube (und den seit 16. Mrz einberufenen Kammern) feine Abbanknng. d) In Baden hatte sich die Regierung am frhesten den gestellten Forderungen gefgt; gleichwohl riefen leidenschaftliche Republikaner, wie Hecker, Strube und Herwegh, das Volk zur Wassenerhebung behufs Errichtung der Republik auf,
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