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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 61

1902 - Bamberg : Buchner
Heinrich Iii. 61 22 Jahre zhlte. Dank der kraftvollen Regierung seines Vaters ging der Thronwechsel so ruhig vor sich, wie nie zuvor. Heinrich konnte sich sofort gegen die ueren Feinde wenden. Der Bhmenherzog Bretislav, der (wie frher Boleslav von Polen aus) von Bhmen aus ein groes Slavenreich grnden wollte, wurde durch zwei Feldzge unterworfen. Er durfte zwar Bhmen, Mhren und Schlesien behalten, mute aber Heinrich Iii. zu Regensburg als Vasall huldigen. Mit Bretislav standen die Ungarn im Bunde. Nach dem Tode des ersten christlichen Knigs waren in Ungarn Thronstreitigkeiten ausgebrochen; es gab dort noch eine heidnische Partei, bei der sich wieder die alte Lust zu Raubzgen regte. Heinrich Iii. schlug die Ungar n$an der Raab. Durch diesen Sieg wurde das Land bis <1044_ zur Leitha dauernd mit dem Deutschen Reiche vereinigt; dagegen wurde die den Ungarn auferlegte Tributpflicht bald wieder abgeschttelt. -T)en Grundzug in Heinrichs Iii. Charakter bildete eine tiefernste Frmmigkeit. Nie setzte er die Krone auf, ohne sich zuvor durch Beichte und Bue gereinigt zu haben, fr den Sieg an der Raab dankte er Gott auf den Kmeeit, barfu, im hrenen Gewnde, seine Tochter lie er noch als Kind einkleiden und zur btissin weihen. Daher trat er mit der strengkirchlichen Partei der Cluuiacenser in Verbindung. Diese hatten von ihrem Mutterkloster Cluuy (zwischen Saone und Loire) aus schon zu Otto des Groen Zeiten eine Verbesserung und Erneuerung des verweltlichten Kirchen- und Papsttums erstrebt. Jetzt lieh ihnen Heinrich Iii., dessen Gemahlin Agnes von Poiton ebenfalls der strengen Richtung der Clnniacenser huldigte, seinen starken Arm: 1046 zog er nach Italien und lie die drei 1046 Ppste, die sich damals um die ppstliche Wrde stritten, auf der Synode zu Sutri (nw. von Rom) absetzen. Es folgten nun als Ppste, von Heinrich Iii. ernannt, vier wrdige Prlaten deutscher Abstammung.') ^ Auch darin zeigte sich der Einflu der Cluuiaeenser, da Heinrich Iii. bemht war, dem Fehdewesen Einhalt zu thun. Wie nmlich in Sd-fraukreich die Geistlichkeit unter Androhung kirchlicher Strafen Gottes-frieden (trenga dei) gebot, so suchte er durch Wort und Beispiel auch sein Volk dafr zu gewinnen, der Selbstrache und der Fehdelust zu entsagen. Heinrichs Iii. Regierungszeit bezeichnet den Hhepunkt der deutschen K.aisermacht. Doch ist schon gegen Ende derselben ein Rckgang bemerkbar. Die Herzoge, die er in den erledigten und von seinem Vater eingezogenen Herzogtmern wieder eingesetzt hatte, zeigten sich wider- *) Clemens Ii. ( Suidger, Bischof von Bamberg). Victor Ii. ( Gebhard, Bischof von Eichsttt).
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