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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 86

1902 - Bamberg : Buchner
86 Rckblick. Im Morgenland haben die Deutschherren nicht mehr viel wirken knnen, um so mehr taten sie fr Deutschland. Auf Bitten eines polni-schen Herzogs schickte nmlich der Hochmeister des Deutschen Ordens, Her-mann von Salza, mit Bewilligung des Kaisers und des Papstes um 1230 einen Landmeister (Hermann von Balk) mit Rittern und Knechten ins Kulmer Land (an der Weichsel n. v. Thorn), um die heidnischen Preußen zu bekmpfen. Die Preußen wurden in fnfzigjhrigen Kmpfen anfge-rieben, und der Deutsche Orden trat, wie ihm versprochen war, in den Besitz des eroberten Landes. Nachdem Akkon, der letzte Sttzpunkt der Christen, verloren gegangen war (1291), wurde der Ordenssitz selbst nach Marienburg verlegt (1309). Mit den Schwertrittern vereinigt (seit 1238) dehnte der Deutsche Orden seine Macht von Preußen auch der Kurland, Livlaud und Esthland aus. Zu diesen Kmpfen gegen die Heiden im Nordosten Deutschlands strmten Ritter aus dem ganzen Reiche zusammen.') Und es war dies jedenfalls das geeignetste Feld fr die Kampflust der deutschen Ritterschaft. Seitdem nmlich die Kreuzzge und die Rmerzge aufhrten, fehlte es den Rittern an Unterhaltung, vielen sogar am Unterhalt. Sie berfielen friedliche Drfer, plnderten Klster und lauerten den Warenzgen der stdtischen Kaufleute auf. Das Raubrittertum nahm berhand. Städte. Whrend die Ritter auf ihren Burgen allmhlich entarteten und ver-einsamten, begann das Brgertum in den Stdten seine Blte zu entfaltend) Ihr enger Mauerring mute erweitert werden, um die schwellende Volks-menge zu bergen. Die Städte zerfielen in Reichsstdte und in Land-stdte. Die Landstdte standen unter einem Fürsten, ihrem Landesherrn; die Reichsstdte standen unmittelbar unter dem Kaiser. Der gnstigste Boden fr das Aufkommen freier Reichsstdte waren die zertrmmerten Herzogtmer. Weitaus die meisten der 7080 Reichsstdte lagen in Franken und in Schwaben, wie auch die frnkischen und die schwbischen Kaiser die Städte am meisten begnstigten"). Die Städte erhielten zum !) Der Bhmen! n i g Ottokar leistete ebenfalls Hilfe; ihm zu Ehren fhrt das (1255) gegrndete Knigsberg seinen Namen. 2) Die Städte glichen vergrerten Burgen. Auf die Verwandtschaft beider weisen die vielen Stdtenamen auf -brg- und -berg, sowie der Ausdruck Brger^ hin. s) Auch die Hohenstaufen erkauften sich (trotz ihrer Feindschaft gegen die lom-bardischen Städte) die Untersttzung der Städte durch Verleihung von Rechten und Frei-Helten. Nrnberg und Regensburg erhielten durch Friedrich Ii. die Reichsfreiheit. Ebenso wurden viele Landstdte von ihren Landesherren durch Privilegien gefrdert, z. B. Mnchen, Leipzig, Wien.
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