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1. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 59

1908 - Bamberg : Buchner
Zur Geschichte der Rheinpfalz seit 1214. 59 Zeit bewiesen. Friedrich Iv. ging weiter auf dieser Bcchn; 1608 trat er an die Spitze der protestantischen Union. Der Streit um das Jlicher (Erbe (f. Hbschn. 22) schien den Zusammensto zwischen den groen Re-ligionsparteien herbeifhren zu sollen; doch einigte man sich auf einen Vertrag, durch den 1614 die tittelsbacher in Pfalz - Neuburg die wertvollen Gebiete von Jlich und Berg (mit Dsseldorf) erhielten. Das Ilicher Land liegt zwischen Kln und flachen zu beiden Seiten der Roer, das Herzogtum Berg am rechten Rheinufer um das Sieg- und Wuppertal. All diese Besitzungen, etwa so groß wie Unterfranken, gingen in den Kriegswirren der Napoleonischen Zeit fr Bayern verloren. Die oben erwhnte Einwanderung von Wallonen und Hugenotten, der 1685 infolge der Aufhebung des Ediktes von Nantes ein weiterer Zuzug von Refugies" folgte, kam der Industrie in den Grten Kaiserslautern. Lambrecht u. a. sehr zustatten (Tuchweberei). vgl. Abschn. 33 b, Ansbach und Bayreuth. Friedrichs V., des Winterknigs", Schicksale im Dreiigjhrigen Kriege sind bekannt; er war wie spter Karl albert, der mit ihm manche hnlichkeit hatte, nicht ohne Begabung und feingebildet, aber weder Feldherr noch Staatsmann. Schon vor der Schlacht am Weien Berge griffen die Spanier unter Spinola von den Niederlanden aus die linksrheinische Pfalz an; 1622 wurde auch die rechtsrheinische von Tilly besetzt1). Nach den Siegen Gustav Rdolfs wurde Friedrich V. die Genugtuung, 1632 mit den Schweden in Mnchen einzuziehen; kurz nach der Schlacht bei Ltzen aber starb er. Durch den langen Krieg hatte gerade die Pfalz aufs schwerste gelitten. Sie besa nur noch ein Zehntel der frheren Einwohnerzahl, nach anderen sogar nur mehr den fnfzigsten Teil; das gesegnete Rhein- und Neckarland mit seinen Weinbergen, seinen Feldern und Grten glich einer Wste. Heidelberg war teilweise in einen Trmmerhaufen verwandelt worden. Marodierendes Gesindel machte die Wlder des Westrichs unsicher. Kaisers-lautern zhlte statt 3000 kaum mehr 300, Frankenthal angeblich sogar statt 18000 nur noch 224 Seelen und zwar mehrere Jahre vor dem Friedensschlsse. , V < fc *o~e ./$ $5 51* *' . Friedrichs V. Nachfolger Karl Ludwig (164880) war mit (Erfolg bemht, in seinem Lande wieder Ordnung zu schaffen und durch Sparsam-fceit, durch Steuernachlsse und Begnstigung der Einwanderung den Anbau und die Bevlkerung zu heben. Rllein spter lie er sich in die selbstschtige Politik Ludwigs Xiv. verwickeln und vermhlte feine Tochter, die in ihrem Wesen echt deutsche Elisabeth (Eharlotte (Liselotte), mit Lud- 1) Die Heidelberger Bibliothek, die berhmte Palatino", machte Maximilian von Bayern dem Vatikan zum Geschenke.
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