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1. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten
1908 -
Bamberg
: Buchner
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1. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten 
- S. 121
1908 -
Bamberg
: Buchner
Ludwig Ii. und die Begrndung des Deutschen Reiches. ^ 121
Versailles (mit Thiers und Favre), fr Bayern von dem Minister Grafen Brat) unterzeichnet ^). Frankreich mute das heutige Elsa-Loth-ringen mit Strasburg und Metz abtreten und 5 Milliarden Franken2) bezahlen- als Pfand blieben zunchst noch eine Reihe Departements und die Forts von Paris in Hnden der Sieger. Der Rhein war wieder ein deutscher Strom!
Hm 1. Mrz rckten 30 000 Mann, darunter Teile des Korps Hartman, mit klingendem Spiel in die Seinestadt ein. Ein spterer Armee-befehl Knigs Ludwigs gedachte der Taten seiner Bayern in erhebenden Xdorten und der Einzug der Truppen in Mnchen (Sommer 1871), dem Kronprinz Friedrich Wilhelm anwohnte, gestaltete sich zu einer groartigen Siegesfeier.
Alle Teilnehmer am Heldzug erhielten eine Uriegsdenkrnnze, die frs Vaterland Gestorbenen ehrende Denkmler, viele Brave erlagen noch nachtrglich den Folgen ihrer Wunden oder der bermigen Anstrengungen.
Dem Gedanken der deutschen (Einheit gaben die in unerhrter Reihe einander folgenden Siege mchtig Nahrung. Nach der Schlacht bei Sedan begannen Bayern und Wrttemberg mit Preußen Verhandlungen wegen des Eintrittes in den Norddeutschen Bund. Minister Delbrck kam im September zu Konferenzen nach Mnchen; sie fanden im Oktober ihre Fortsetzung in Versailles, wo die Minister Brat) (f 1899) und Lutz (t 1890) Bayern, Roon und Delbrck den Bund vertraten. Nach manchen Schwierigkeiten fand sich ein Ausgleich zwischen den Anschauungen des preuischen Kronprinzen, der den Einheitsstaat erstrebte, und den bayerischen Wnschen, die u. a. auf die Idahrung einer gewissen, geographisch und historisch wohl begrndeten Selbstndigkeit und die Vergrerung der Pfalz abzielten. Nach dem Vorgnge Badens und Hessens unterzeichnete Bai)ern am 23. November 1870. Der Norddeutsche Reichstag und die sddeutschen Landtage genehmigten die Vertrge und am 1. Februar 1871 trat Bayern in das neue Deutsche Reich ein. (Es erhielt namentlich fr sein Kriegs- und Verkehrswesen bedeutende Re-fervatrechte" (s. u.).
Die wahrhaft nationale Gesinnung, die König Ludwig Ii. hier wie am Anfange des Krieges gezeigt, die knigliche Selbstverleugnung, die er bewiesen, bewhrte er auch in einer Frage, die ihn und seine Familie zunchst betraf: in Hinblick auf das groe Ganze trat das alte, ruhmreiche Haus Wittenbach, das dem einstigen Reiche zwei Kaiser gegeben,
1) Der Frieden wurde erst am 10. Mai zu Frankfurt durch Bismarck und Favre geschlossen.
2) Der bayerische Anteil betrug der 90 Millionen Taler.