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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte
1888 -
Erlangen
: Deichert
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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte 
- S. 14
1888 -
Erlangen
: Deichert
14 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 - 948.
meinfreie, der Hrige, der Leibeigene Handel und Gewerbe trieb oder den Acker baute, fanden Knste und Wissenschaften ihre Pflege fast ausschlielich bei den Geistlichen. Sie leiteten den Bau der Kirchen, sie fertigten Bildsulen und Gemlde, die Kirchen zu schmcken, und pflegten die Musik, die Gottesdienste festlicher zu machen. Und weil sie fhlten, da das heidnische und christliche Altertum sie vieles lehren knne, was zu besserer Einsicht in das Leben dienlich sei, so suchten sie durch Abschreiben lterer Werke fr ihre Kirchen und Klster die Quellen des Wissens mit Eifer zu vermehren.
6. Erneuerung des Volksherzogtums.
Waren die Verhltnisse des neunten Jshrhunderts diesen Anfngen der Kultur schon ungnstig genug, so sollten die ersten Zeiten des zehnten ihnen noch schlimmere Gefhrdung bringen, als unter dem letzten Karolinger die Angriffe und Raubzge der Ungarn sich bald regelmig wiederholten. Eine Menge von verlassenen Hfen und fast die Hlfte der bayerischen Klster wurden in dieser Zeit verheert, und tausende aus dem Volke verloren ihr Leben oder wurden in die Sklaverei geschleppt. Auch Markgraf Luitpold fand damals seinen Tod. Er fiel, als er mit zu schwachen Krften im I. 907 von der Ennsburg aus sich den Fein-den entgegenwarf, mit dem Erzbischos von Salzburg, dem Bischof von Freising, vielen Grafen und dem grten Teile seines H eeres. Die Ostmark ging fr Bayern verloren. Mit Mhe behaupteten sich die Bayern im Lande ob der Enns und in Krnten.
Solche furchtbare Not und die Schwche des Knigtums, das in den Hnden eines Knaben war, drngten naturgem zur Her-stellung einer greren Gewalt, als es die bloer Beamter oder Markgrafen sein konnte. So richteten denn die Bayern die alte Herzogsgewalt in ihrem Lande wieder auf und bertrugen dieselbe Luitpold^ tapferem Sohne Arnulfs). Dieser hatte bereits durch
i) Arnulf 907 (911)-937.
Eberhard 937-938.
Berthold 938948.