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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 45

1888 - Erlangen : Deichert
16. Streben nach Selbstndigkeit:c. 45 aber eben hier lag auch der Keim des Verfalls, denn die Kraft des Ganzen schwand, je weniger die Glieder von Unterordnung wissen wollten. In Bayern waren die Bischfe reichsunmittelbar, ebenso die Grasen von Ottenburg, die Landgrafen von Leuchtenberg und andere Grafen. Ihnen gegenber waren die Borrechte des Herzogs im Laufe der Zeit nur noch geringer geworden, indem jene Groen z. B. den Heerbann fr ihr Gebiet selbst in die Hand bekamen. Dabei nahmen insbesondere die Erzbischfe von Salzburg eine gegen Bayern meist feindliche Stellung ein. Ebenso hatte sich in Franken und Schwaben, wo seit den Hohenstaufen die herzogliche Gewalt nicht wieder her-gestellt worden war, die Zahl der reichsuumittelbarengebiete vermehrt. Von allen frnkischen Gebieten war die Pfalzgrafschaft bei Rhein das mchtigste. Ihr Inhaber gab, wenn die Fürsten des Reichs whlten oder berieten, als Trnchse des Reichs unter den weltlichen Fürsten zuerst seine Stimme; er verwaltete mit dem Herzog von Sachsen die Reichsgeschfte (Reichsvikariat), wenn der Knigsthron erledigt war. Nach ihm waren die Burggrafen von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern, die Bischfe von Wrzburg, die Bischfe von Bamberg, die Grafen von Henneberg, die Grafen von Caftell durch Besitz hervorragend. Der Titel eines Herzogs in und von Ostfranken, welchen spter sowohl der Burggraf von Nrnberg als der Bischof von Wrzburg fhrten, erinnerte nur daran, da ehedem hier eine solche Gewalt bestanden habe. In Schwaben, wo es an Bayern grenzte, waren die Bischfe von Augsburg und die Grafen von ttingen mchtig. Aber nicht blo der Adel, auch das Brgertum strebte nach Selbstndigkeit. In allen Stdten, durch welche die Straen nach Italien fhrten, hatte der Handel Wohlstand und dieser ein hohes Selbstgefhl erzeugt. Gegen die Hilfe, welche die Städte von ihrem Reichtum den Kaisern boten, erlangten viele allmhlich die Reichs-unmittelbarkeit und eine Stellung neben den Fürsten. Mit Regens-brg wetteiferten jetzt siegreich Augsburg, Ulm und Nrnberg. Aber auch die Städte, welche frstlich blieben, strebten nach Freiheiten und Vorrechten, welche ihnen die Gunst der Fürsten vielfach gewhrte. So blhten durch die Wittelsbacher Mnchen und Heidelberg empor.
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