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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 68

1888 - Erlangen : Deichert
68 V. Ausbildung der landesherrlichen Gewalt:c. 1508- 1561. wand. Der Universitt Ingolstadt fhrte er auf den Rat seines Kanz-lers, des Geschichtsschreibers Wignlus Hund, eine weitere Anzahl gelehrter Jesuiten zu. Eben diesem Orden bergab er die Leitung des von ihm im I. 1559 gegrndeten und bald sehr besuchten Gymnasiums zu Mnchen. In dieser seiner Hauptstadt legte er auch den Grund zu der nachmals so bedeutend gewordenen Bi-bliothek und zu einer Gemldesammlung. Zahlreiche Knstler und Gelehrte erfreuten sich seiner Untersttzung. Die Maler Hans Mlich, Christoph Schwarz und Peter Candid. von denen der zweite noch unter Wilhelm V., der dritte noch unter Maximilian I. thtig war. standen freilich einem Albrecht Drer und Hans Hol-dein bei weitem nach; aber in Orlando Lasso aus Bergen in Hennegau besa er einen der grten Meister der Tonkunst, der, wie Palstrina in Italien, der kirchlichen Musik durch hohen Ernst und religise Weihe einen neuen Aufschwung verlieh. Hatte Albrecht V. die Knste mehr um ihrer selbst willen ge-pflegt, so war sein Sohn und Nachfolger Wilhelm V., der Fromme, bemht, die Kunst vor allem fr den Dienst der Kirche in Anspruch zu nehmen. Der auch von ihm hiebet gemachte Auf-wand, seine unbegrenzte Neigung zur Wohlthtigkeit und die reichen Untersttzungen, welche er dem Jesuitenorden zu teil werden lie, machten freilich die Schuldenlast des Landes fast unertrg-lich. Unter anderm erbaute er den Jesuiten in Mnchen Kirche und Kollegium mit auerordentlicher Pracht. Groe Summen forderte von den Stnden auch Wilhelms Brn-der Ferdinand. Und Wilhelm wagte nicht, den Forderungen des Bruders entgegenzutreten, weil er diesem nicht Anla geben wollte, den Fortbestand des Primogeniturgesetzes von neuem zu bedrohen. Darum lie er es auch zu, da sich Ferdinand mit einem Mdchen aus dem Brgerstande, der Rentmeisterstochter Maria Pettenbeck von Haag, vermhlte. Denn Ferdinand entsagte dabei fr seine Nachkom-men, die nachmaligen Grafen von Wartenberg, allen Ansprchen auf die Regierung Bayerns, bis diemnie Wilhelms ausgestorben wre ^). i) Die Linie Ferdinands erlosch schon z vor der Linie Wilhelms mit dem Tode Max Emmanuels v. Wartenberg 1746.
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