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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 101

1888 - Erlangen : Deichert
40. Karl Theodor 1743 (1777)-1799. 101 armung und Auswanderungen im Volke zunahmen; die Vernachlssigung des Volksunterrichts und der Geistesdruck, welchen der Kurfürst einigen Jesuiten und andern auszuben gestattete, hemmten einen allgemeineren Aufschwung des geistigen Lebens. In solcher Weise hatte Karl Theodor bis zum Jahre 1777 in der Pfalz regiert, als ihm durch den Tod Maximilian Josephs auch die Lnder der bayerischen Linie zufielen. Aber schon hatte sich der Kur-frst den Erbvertrgen entgegen, welche der eben verstorbene Maxi-milian Joseph mit ihm geschlossen hatte, mit dem Wiener Hofe in Un-terhandlungen eingelassen, nach welchen er zuletzt den Straubingschen Teil von Niederbayern, den einst Johann von Holland besessen hatte (s. Abschn. 18), die vormals bhmischen Lehen in der Oberpfalz und mehrere Reichslehen an sterreich abzutreten versprach (Vertrag zu Wien 1778). Die Versorgung, welche man ihm fr seine unehelichen Kinder in Aussicht stellte, warder Preis, um den er einen so groen Teil Bayerns zu opfern bereit war. sterreich lie sofort seine Truppen in Niederbayern und der Oberpfalz einrcken und erzwang diehuldigung. Nachdem so Bayern von seinem angebornen Vertreter preis-gegeben worden war, beruhte die Hoffnung seiner Erhaltung auf den wittelsbachifchen Verwandten Karl Theodors und auf den Feinden sterreichs. Die nchsten Erben Karl Theodors waren, da der Kurfürst keine erbberechtigten Shne hatte, die Pfalz-grasen von Zweibrcken-Birkenfeld, die Brder Karl August und Maximilian Joseph. Mit patriotischem Eifer fnchte vor allen Maria Anna, die Witwe des Herzogs Klemens von Bayern, eines Enkels Max Emmanuels, die Pfalzgrafen zu einem Proteste gegen die Zertrmmerung Bayerns zu vermgen. Er er-folgte, alv Friedrich Ii. von Preußen, der sterreichs Vergre-rnng nicht dnlden wollte, seine Hilfe zugesagt hatte. Als der Protest nicht fruchtete, rckte Friedrich Ii. mit einem Heere in Bhmen ein und im Frieden zu Teschen, zu welchem fter-reich 1779 gentigt wurde, erhielt Bayern, seine Lnder wieder. Nur den Verlust des Jnnviertels, eines Landstriches von 64000 Einwohnern, hatte es zu beklagen. Es ist natrlich, da dieser Fürst, dem auf die angegebene
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