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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 138

1888 - Erlangen : Deichert
138 Viii. Bayern und das deutsche Reich. Abhilfe gebracht werden. Zugleich mit dem Staate entfaltete auch die Kirche der beiden Konfessionen eine stets wachsende Thtig-feit, um den religisen und sittlichen Notstnden im Volke zu be-gegnen. Unter den Gesetzen, welche dem Frieden unter den Kon-fessionen frderlich sein sollten, ist das Gesetz der die brgerliche Ehe zu nennen, durch welches der kirchlichen Trauung kein Ein-trag geschehen, aber die brgerliche Rechtsgiltigkeit einer Ehe lediglich von der Schlieung derselben vor dem brgerlichen Standes-amte abhngig sein sollte 1875. Auch auf dem Gebiete der Schule suchte die Negierung Ludwigs den verschiedenen Interessen Rech-nung zu tragen, indem sie einerseits den konfessionellen Charakter der Volksschule als die herrschende Regel anerkannte, anderseits die oberste Leitung der Schule sich vorbehielt und die Leitung in den ein-zelnen Kreisen technisch gebildeten Fachmnnern bertrug. Ebenso wurde fr die Mittelschulen ein aus Fachmnnern bestehender oberster Schulrat eingesetzt. Fr die gewerbliche und technische Ausbildung traten an die Stelle der lteren Schulen Realschulen, Realgymnasien und Industrieschulen und an die Stelle der frheren polytechnischen Schulen eine technische Hochschule in Mnchen 1868. Gleich seinem Grovater Ludwig I. war Ludwig Ii. ein feinsinniger Kenner und Frderer der Knste. Die Operndichtungen R. Wagners, welche vielen eine neue Epoche in der Geschichte der Musik zu begrnden schienen, wurden durch die Untersttzung des Knigs zu Mnchen und Bayreuth in einer Weise zur Darstel-lung gebracht, welche die Bewunderung der Zeitgenossen erregte. Die Schlobauten, welche Ludwig mit einer der seine Mittel hin-ausgehenden und kaum je gesehenen Pracht errichten lie, halfen eine neue Blte des Kunstgewerbes herbeifhren, das einst in der sogenannten Renaissancezeit der Ruhm Bayerns und Deutschlands gewesen, aber in Verfall geraten war, als sich die Kunst mehr und mehr von dem Handwerk zurckgezogen hatte. Das regsame Leben der Gegenwart und die Fortschritte auf den verschiedenen Gebieten des ffentlichen Lebens lieen dann auch das Gedchtnis frherer bedeutender Ereignisse um so freu-biger begehen. So feierten in diesen Zeiten die Universitten
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