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1. Hellas - S. 255

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Der peloponnesische Krieg. 255 Athenern und den Kerkyrern zu verhindern, aber die Athener dachten damals schon an die Mglichkeit eines Krieges mit den dorischen Staaten und wnschten in einem solchen die mchtige Flotte der Kerkyrer aus ihrer Seite zu haben. Sie gingen deshalb zwar aus kein Schutz- und Trutz-Bndniss mit den Kerkyrern ein, was ihrerseits ein Friedensbruch mit Korinth gewesen wre, sie schlssen aber ein Vertheidigungs-Bndniss mit Kerkyra und schickten erst 10 und dann noch 20 Schiffe den Kerkyrern zu Hlfe mit dem Befehle an die Mannschaft, nur dann gegen die Korinther zu kmpfen, wenn dieselben die Stadt angriffen. Dieser athenische Schutz erwies sich den Kerkyrern sehr ntzlich, denn nachdem die Korinther in einem groen Seetreffen schon den Sieg auf ihrer Seite hatten, verfolgten sie denselben nicht weiter, als sie die 20 Schiffe der Athener heransegeln sahen, sondern zogen sich zurck. Potida. Die Handelsstadt Korinth, welche ohne Flotte und ohne Colonieen gar nicht bestehen konnte, mnsste natrlich auf die wachsende Seemacht Athens eiferschtig sein. Die Korinther beschlossen daher anch sogleich nach den Vorfllen auf Kerkyra sich an den Athenern zu rchen. Sie suchten ihre Pflauzstadt Potida an der makedonischen Kste, welche gleich allen griechischen Pflanzstdten daselbst unter die Oberherrschaft der Athener gerathen war, zu befreien. Zu diesem Zwecke verbndeten -sie sich sogar mit dem makedonischen Könige. Die Athener aber belagerten Potida. Jetzt verklagten die Korinther die Athener in Sparta; die smmtlichen peloponnesischen Bundesgenossen versammelten sich daselbst, und von allen Seiten wurden Klagen gegen die Athener laut, namentlich von den gineten und den Megareern. Die Megareer hatten sich nmlich an den peloponnesischen Bund angeschlossen und waren deshalb von den Athenern von allem Markt- und Handelsverkehr ausgeschlossen worden, wodurch sie in groe Roth geriethen, da sie ganz von dem Verkehre mit Attika abhingen. Die Spartaner schickten daraufhin mehrere Gesandtschaften nach Athen und verlangten unter andern die Shne der Klonischen Schuld (s. 42). Sie hofften damit die Verbannung des Per i kl es zu erreichen. Beinahe wre ihnen dies auch gelungen, denn die Feinde des Perikles hatten damals um sein Ansehen zu untergraben, alle seine Freunde verklagt und waren damit auch theilweise bei dem Volke durchgedrungen. Der berhmte Pheidias wurde beschuldigt von dem Golde an der Athene tm Parthenon veruntreut zu haben; da jedoch das Gewand derselben zum Abnehmen gemacht war, konnte er seine Unschuld leicht beweisen. Aber er ward noch weiter wegen Gotteslsterung angeklagt, weil er es gewagt habe, sein und des Perikles -title tn dem Amazonenkampfe aus dem Schilbe der Gttin anzubringen; er warb in den Kerker geworfen und starb baselbst von Alter und Gram gebeugt. Der Philosoph Anaxagras wrbe angeklagt, bass er bte Naturerscheinungen auf eine Weise er-klare, welche den Lehren der Religion wiberstreite und bass er bamit die Götter leugne. Ihm verhalf Perikles noch zur rechten Zeit zur Flucht. Auch seine Aspasia wrbe angeklagt, bass sie einen verberblichen Einfluss auf die Frauen Athens ausbe. Nur mtt Muhe rettete er sie durch seine ffentliche Verteidigung. Des Perikles Ansehen stand jedoch noch zu fest, um dem sparta- mschen Angriffe zu erliegen. Man verwies die Spartaner auf den Tod des Pansanias im Poseidontempel, wodurch auch sie nicht rein von Blut-schuld seien.
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