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1. Hellas - S. 274

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
274 Die- historische Zeit. folgt, welche reich waren und die Dreiig bereicherten sich durch die Ein-ziehnng der Gter der Hingerichteten. Sogar eine bewaffnete Macht lieen sich die Tyrannen zu ihrer Sttze aus Sparta kommen. Damals wurden 1500 Brger hingerichtet. Als sich endlich der gemigtere Thermenes, welcher auch unter die Dreiig gewhlt worden war, den Gewaltmaregeln des Kritias widersetzte, wurde er von demselben vor dem Senat ver-klagt, ja, damit dieser ihu ja nicht freisprechen knne, wozu man zu neigen schien, lie Kritias das Rathhaus von mit Dolchen bewaffneten Kriegern um-geben und strich den Namen des Thermenes aus der Liste der Dreiig, welche nicht gerichtet werden durften, und lie ihn darnach zum Tode ver-urtheilen. Der Harmost mit den ihm beigegebenen Zehnern trat ein und Thermenes wurde von dem Altare gerissen, an den er sich geflchtet hatte, während er Götter und Menschen zu Zeugen des Frevels anrief. Er ward zum Tode gefhrt. Thermenes starb mit mnnlichem Muthe. Als er den Giftbecher geleert hatte, goss er die brigen Tropfen auf den Boden mit den Worten: dies dem schnen Kritias !" Von jetzt an herrschten die Dreiig immer grausamer. Alle Besser-gesinnten entflohen, und bald fllten sich Theben, Megra und alle benach-barten Städte mit athenischen Flchtlingen, denn selbst die Athen feindlich gesinnten Nachbarstaaten hatten Mitleid mit der unterdrckten Stadt. In diese Zeit fllt auch dertod des Alkibiades. Dieser hatte sich nach Phry-giert begeben, um mit Pharnbazos zu unterhandeln,- die Spartaner aber lagen dem Satrapen an, den Mann, der ihnen noch gefhrlich werden konnte, aus dem Wege zu rumen. Da schickte Pharnabazos Leute aus zur Ermordnng des Alkibiades. Diese wagten sich aber nicht selbst an den berhmten Mann, sondern steckten dessen Haus in Brand und erlegten den herausstrzenden Helden mit ihren Pfeilen aus der Ferne. Seine Freundin Timndra bedeate seine beraubte Leiche mit ihren Ge-wndern und bestattete sie. Der Sturz der Tyrannen. 8 Monate hatten die Dreiig bereits ihre Schreckensregierung gefhrt, da besetzte Thrasybulos mit noch andern Flchtlingen von Theben aus die botische Grenzfeste Phyle, und schlug von hier aus die Tyrannen.*) 403 Bald gelang es ihm auch, sich des Peireus zu bemchtigen; Kritias fiel v.chr.in einem Gefechte, und die Dreiig wurden vertrieben. Der von denoli-garchen herbeigerufene spartanische König Pausui^as Il machte aus Ha gegen Lysauder, dessen Werk die Einsetzung der Tyrannen gewesen war, einen fr die Athener gnstigen Frieden mit denselben, nach welchem T h ra-sybnlos in die Stadt einzog, die Dreiig aber dieselbe fr immer ver-lassen mnssten, und die Herstellung ihrer Verfassung den Athenern ber-lassen blieb. Die Solon'sche Verfassung kam wieder zur Geltung. Die einzelnen Bestimmungen und Gesetze der Verfassung wurden auf der Burg an die Wand einer Sulenhalle wieder frisch geschrieben, wo Jeder die Stelle, die er vor Gericht oder sonst zu Zwecken brauchte, sich abschreiben durfte. Athen erhob sich jedoch nie mehr zu der frheren Gre, denn seine Brger-Waren durch Reichthum und ppigkeit entartet. In diese Zeit fllt der Tod des edlen Philosophen Skrtes, welcher einer staatsgefhrlichen Wirksamkeit angeklagt wurde und den Gift-becher trinken mnsste (s. 79). Es kam nun so weit mit Griechenland, dass das frher so ruhmreich besiegte P e r s i e n noch einmal eine entscheidende Rolle in den griechischen Angele-genheiten spielen konnte, obgleich es selbst in seinem Innern tief gesunken war. *) Es wurde spter ein athenisches Sprchwort: nicht 'denke der vorigen Gruel, du hast ja Phyle."
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