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1. Hellas - S. 275

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Sparta's Vorherrschaft. 275 Zug des Kyros gegen seinen Bruder; der Rckzug der Zehntausend. Das persische Reich hatte den Gipfel seiner Macht unterdareios I. erreicht. Schon unter Xerxes I. sank es von der Hhe seiner Macht und zeigte in den Kmpfen mit Griechenland, wie wenig ein solch ungeheures Reich, das auf Sklavengeist gegrndet ist, gegen ein freies, vaterlandliebendes Volk vermag. Die Herrscher Persiens hatten fortwhrend mit emprten Satrapen zu kmpfen. Der schon erwhnte Prinz Kyros emprte sich nach dem Tode seines Vaters Dareios Ii. Nothos gegen seinen lteren Bruder Artaxerxes Ii. Muemou. Er hatte ein ansehnliches Heer zu-sammengebracht unter dem Vorwande, er msse gegen den ihm feindlichen Tissaphernes rsten. Aus seiner Statthalterschaft Kleinasien zog Kyros gegen Artaxerxes mit seinem Heere, dessen Kern 13,000 griechische Sldner unter dem Spartaner Klearchos bildeten. Dem wegen seiner Leutseligkeit allgemein verehrten Kyros folgten die Griechen gern, obgleich sie nicht genau wussten, wohin der Zug gehe, denn Kyros gab lange vor, gegen die aus-stndischen Pisidier zu ziehen. In Babylonien traf er endlich den Artaxerxes und dessen Heer. Bei Kunaxa, 9 Meilen von Babylon, kam es zu einer 403 groen Schlacht. Kyros selbst fiel, nachdem er seinen Bruder verwundet hatte, und der asiatische Theil seines Heeres ergriff die Flucht. Die Griechen aber blieben Sieger auf ihrer Seite und wiesen alle Aufforde-rungen von Seiten des persischen Knigs, sich zu ergeben, zurck; ja siebe-schloffen, sich durch das feindliche Land nach Kleinasien durchzuschlagen, was ihnen auch gelang. Dieser Rckzug der Zehntausend ist eine der berhmtesten Heldenthaten des Alterthums und wurde von einem der Fhrer, dem Athener Zkenophon beschrieben (s. 77). Wunderbar ist dieses Heldenunternehmen einer Handvoll Griechen, gegenber den persischen Heeresmassen. Sie gingen durch Mesopotamien, Medien, Armenien, am sdlichen Ufer des schwarzen Meeres hin nach Thrakien. Tissaphernes, welcher die Oberstatthalterschaft des Kyros erhielt, schloss einen Vertrag mit den griechischen Truppen, nachdem sie erklrt hatten, mit ihren Waffen in die Heimath abziehen zu wollen. Nach diesem Vertrage sollte Tissaphernes sie schtzend mit einem persischen Heere begleiten, aber in Medien lockte er den Klearchos mit seinen 24 Offizieren in sein Lager, und lie Alle hinrichten. Doch erreichte er seinen Zweck, die fhrer-losen Griechen zur Ergebung zu zwingen, nicht; denn sofort erwhlten dieselben aus ihrer Mitte neue Anfhrer, was sie um so leichter konnten, da in den griechischen Heeren alle Stellen jhrlich neu besetzt wurden, und so mancher kriegserfahrene Fhrer als Gemeiner in dem Heere diente. Xenophon, welcher als Athener die Stelle des obersten Anfhrers ausschlug und sie einem Lakedmonier berlie, war die Seele des ganzen Unternehmens. Durch eine glckliche Benutzung der verschiedenen Waffen-arten erleichterte er sehr die Fortsetzung des Zuges. Namentlich ntzlich erwies sich die Einrichtung einer Schaar rhodischer Schleuderer. Diese trieben die persischen Bogenschtzen, welche das Heer von der Ferne verfolgten und belstigten, zurck. Der schwierigste Theil des Unternehmens war der Durchzug durch das Land der Karduchen (der heutigen Kurden) am oberen Tigris. In der Nhe dieses wilden, ununterworfenen Volkes gaben selbst die Perser die Verfolgung der Griechen auf. ka^en si^nach Armenien. 4 Monate nach der Schlacht von Kunaxa kamen sie endlich an das Meer, das sie mit Jubel und mit Thrnen der Freude begrten. Trapezunt war die erste griechische Stadt, die sie betraten. Ihre Ankunft daselbst L Ovfern und Kampfspielen gefeiert. Von da brachte Tenophn das Heer nach Byzanz, trat mit demselben in Sold bei dem thrakischen Fürsten Seuth es und fhrte es von da nach Lmpsakos in Asien, wo sie noch 6,000 an der Zahl von den Spartanern gegen Persien in Sold genommen wurden. Tenophon selbst war auf dem Zuge so von Mitteln entblt, dass er in Thrakien, wo ihm Seuthes den X,ohn fr die Truppen vorenthielt, fogar sein Pferd verkaufen musste. Die Spartaner lauften ihm aber dasselbe zurck und beschenkten ihn reich, so dass er sich sein Landgut 18*
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