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1. Hellas - S. 283

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
Die Machtstellung Thebens 283 Viel trug zu diesem Siege der Thebaner des Epaminndas berhmte, fckiefe Schlachtordnung bei. Bisher hatte man die besten Krieger immer auf den rechten Flgel gestellt; Epaminndas aber stellte diese auf den linken Flgel, stellte das Mitteltreffen etwas zurck und den linken Flgel noch mehr; dadurch konnte der Feind zu feinem einheitlichen Angriffe kommen. Als die Niederlage von Leuktra in Sparta bekannt wurde, feierte man daselbst gerade das Fest der Gymnopdien. Die Ephoren sorgten, dass dieses nicht unterbrochen wurde, und lieen in jedem Hause, das einen Gefallenen zu beklagen hatte, die Anzeige machen. Die Anverwandten der Gefallenen kamen nun am andern Tage freudrg auf dem Markte zusammen, denn diese hatten sich tapfer gezeigt; die der Geretteten aber waren in Trauer, denn deren Leben war ja durch Ehrlosigkeit erkauft. Die Zahl der Flchtlinge von Leuktra war aber so groß, dass man das Gesetz, wonach man sie fr ehrlos htte erklären mssen (f. 40 A> 9) nicht in Anwendung bringen konnte. Agefilaos fand einen Ausweg, indem er erklrte, nehmen wir an, das Gefetz schlafe heute und gelte erst von morgen an wieder. Im Peloponnes gab es fort und fort Kmpfe zwischen den kleinen Staaten. Die Ar kadier suchten sich in einen Staatenbund zu einigen. An der lakonischen Grenze erbauten sie, von Epaminndas mit Rath und That untersttzt, eine zur Hauptstadt von Gesammtarkadien bestimmte Stadt Ndegalbpolis; 40 Dorfschaften der Umgegend siedelten dahin der. Die Spartaner suchten es zwar zu verhindern, dass ihr Nachbarstaat so mchtig werde durch diese Vereinigungs-Bestrebungen; aber die Arkadier wandten sich um Hlfe gegen sie an die Thebaner, und diese schickten ihnen mitten im Winter den Epaminndas mit einem Heere, an welches sich Arkadier, Eleer und Argiver anschlssen. Mit 40,000 Mann fiel Epaminndas in Lakonien ein und zog, alles verwstend, an der linken Seite des Eurotasflusses, dessen User noch nie zuvor ein Feind betreten hatte, hinauf. In Sparta befand man sich in groer Verlegenheit. König Agesi-los rief sofort die Heloten zu den Waffen, unter dem Versprechen brgerlicher Rechte. Dann stellte er sich auf dem Hgel in der Mitte der Stadt in Schlachtordnung auf. Epaminndas wagte sich nicht der die Enrotasbrcke inmitten der Stadt, sondern berschritt den Eurotas weiter oberhalb. Als Agesialos von seiner Stellung aus in dem von feindlichen Waffen glnzenden Felde den Epaminndas erblickte, rief er aus: welch ein wunderthtiger Mann!" Epaminndas machte aber keinen Angriff auf Sparta, sondern m nach Messenten, dessen Bewohner er zur Freiheit aufrief. In dem Thalbecken zwischen dem Doppelgipfel des Ithome und des Ena grndete er etne neue Stadt N^essene, und lie durch Boten die in der Fremde lebenden Messenier zusammenrufen. So ward denn endlich das unterdrckte Volk, nachdem es beinahe 300 Jahre feiner Freiheit beraubt gewesen, wieder in seine Selbststndigkeit eingesetzt. Auch an den olympischen Spielen durste es fortan wieder Theil nehmen. Es hatte sich brigens in seiner ganzen Eigentmlichkeit, sogar mit feinem ihm eigenen Dialekt Mundart), erhalten. Als Epaminndas mit Pelopidas nach Botien zurckgekehrt war, wurde er geklagt, dass er und die andern Botarchen den Heeresbefehl einige Monate der lera f! ^ r4el morauf der Tod stand. Epaminndas gab zu, verletzt habe, aber er bat die Thebaner, auf feine Grabfaule zu dass er mit dem Tode bestraft worden, weil er in Lakonien eingefallen fei, gelagert und Mes enten wieder hergestellt habe. Die Richter mussten lcheln bei diesen Worten und bte Klage ward nicht zu Ende gefhrt.
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