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1. Hellas - S. 296

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
296 Die historische Zeit, wo er sie zu einem Zuge gegen Persien bestimmte zur Vergeltung fr die einstige frevelhafte Zerstrung der griechischen Heiligthmer. Philipp wurde zum unumschrnkten Oberfeldherrn fr diesen Rachezug ernannt, mit dem Rechte, die Beitrge der einzelnen Staaten an Geld und Truppen zu bestimmen. Rasch erfolgten die Rstungen. Philipp's lang gehegter Lieb-lingsplan schien sich zu erfllen: schon sah er sich im Geiste als" Eroberer des persischen Reiches, denn die Phthia hatte ja den Ausspruch gethan: Siehe der Stier ist bekrnzt zur Opferung; bald wird er bluten." v.chr. Aber Philipp selbst sollte das Opfer sein; er fiel von Mrder-'Hand, ehe er sein Unternehmen ausfhren konnte. Philipp hatte seine Gemahlin Olympias verstoen, und sich mit Kleo-ptra, der Tochter seines Feldherrn A'ttalos vermhlt. Olympias flchtete nach Epeiros, auch, ihr Sohn Alexandros begab sich zu ihr, kehrte aber bald an den Hos seines Vaters zurck. Um Olympias zu vershnen, ehe er nach Asien ging, vermhlte Philipp ihre und seine Tochter Kleopatra mit der Olympias Bruder, dem Epeirotenknig Alexandros. Alle unterworfenen Staaten schickten Ehrengeschenke zu dem mit feierlicher Pracht begangenen Vermhlungsfeste. Als Philipp am 2. Tage sich in festlichem Schmucke nach dem Theater begab und, um vertraulich dem ihm zujauchzenden Volke begegnen zu knnen, sein Gefolge voraus schickte, wurde er am Eingange des Theaters von dem jungen Edelmann Pausanias erstochen. Diesem, der von A'ttalos beleidigt worden war, hatte er Gerechtigkeit verweigert, und Pausanias rchte sich nun an Philipp. Ob er nur das Werkzeug einer von Olympias ausgegangenen Verschwrung war, lie sich nicht ermitteln, da er gleich nach seiner That von der Leibwache des Knigs niedergestoen wurde. Olympias aber lie seine Leiche bekrnzen und weihte seinen Dolch dem Apollon. Die Athener wollten nach dem Tode Philipps ein Freudenfest feiern, ob-leich sie goldene Krnze zu dem Vermhlungsfeste von Philipps Tochter geschickt atten. Der edle Phkin aber verhinderte sie daran, indem er sagte: Schaden-srende sei etwas Unedles, und die Macht, welche ihnen bei Chroneia gegenber ge-standen habe, sei nur um eine einzige Person schwcher geworden. Demo st Heues dagegen erschien bekrnzt in der Volksversammlung, obgleich ihm seine Tochter erst 7 Tage vorher gestorben war. Pausanias ward vom athenischen Volke eines Ehren-kranzes fr wrdig erklrt. Philipps Sohn, Alexandros folgte seinem Vater. Phkin. Anmerk. 1: Phokion lebte von 402318 v. Chr. Er war von so ernstem Charakter, dass ihn Niemand in Athen je lachen oder weinen sah. In seinen Reden suchte er immer mit kurzen Worten das Treffende zu sagen. Demosthen es, der die andern Redner gering schtzte, frchtete ihn, und sagte zu seinen Freunden, wenn Phokion nach ihm auftrat: jetzt kommt die Sichel fr meine Reden!" Denn als Vorfechter der 'makedonischen Friedenspartei war Phokion ein Gegner des Demosthenes. Phokion war friedliebend und hatte kein Vertrauen in die Kraft und Ausdauer des Volkes und in den Bestand der griechischen Freiheit, darum hielt er eine friedliche Einigung unter Philipp's Oberhoheit fr das Beste fr sein Vaterland. Wegen seiner Enthaltsamkeit, Selbstbeherrschung und Pflichttreue wurde er der Recht-schaffeue genannt, und wurde, obgleich er sich nie darum bewarb, 45 mal vom Volke zum Feldherrn erwhlt. Auch bei den Bundesgenossen Athens genoss Phokion groes Ansehen. Als ihn Chabrias einst mit 20 Schiffen ausschicken wollte zur Eintreibung der Tribute von den Inseln, sagte Phokion, wenn er als Feind komme, seien 20 Schiffe zu wenig, als Freund zu viel. So ging er nur mit einer einzigen Triere ab und brachte reichliche Gelder ein, ja die Bundesgenossen betrachteten die Gesandten der Athener als feindlich, wenn ein anderer als Feldherr kam und zogen sich hinter ihre Mauern zurck, dem Phokion aber zogen sie jubelnd entgegen und geleiteten ihn bekrnzt in ihre Städte. Als Philipp 340 v. Chr. Byzanz bela-gerte und die Athener den Chres, einen wsten Sldnerfhrer, als Feldherrn dorthin sandten, nahmen diesen die Byzantier gar nicht in ihre Stadt aus. Als darnach Phokion kam, wurden ihm sofort die Thore geffnet, neuer Muth belebte die Stadt und Philipp wurde gezwungen, seinen Absichten auf den Hellespont zu entsagen. Wie wohlthtig musste ein Manu wie Phokion als Feldherr wirken in liefet Zeit, in der bei den schlechten Geldverhltnissen der Staaten die Truppen oft
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