Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Hellas - S. 316

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
316 Die historische Zeit. Alexandros starb ohne einen Nachfolger zu hinterlassen und ohne der die Thronfolge bestimmt zu haben. Dem Obersten der Leibwchter*), Perdikkas jedoch hatte er seinen Siegelring bergeben und als man ihn fragte, wer sein Nachfolger sein solle, soll er geantwortet haben der Wrdigste." Die nchste Zeit ist darum angefllt mit Kmpfen um die verschiedenen Lnder von Alexanders Weltmonarchie. Schon in des Knigs Sterbezimmer, neben seiner Leiche, entstand ein blutiger Kampf unter den Generalen wegen der Herrschaft. Schlielich wurde die Einrichtung geboffen , dass Alexanders schwachsinniger Stiefbruder Philippos Arrhi-dos und Roxane's Sohn Alexander, welcher 3 Monate nach^seines Vaters Tod geboren war, Könige wurden. Roxane galt nmlich in den Augen der Griechen allein als rechtmige Gemahlin Alexanders. Per-dikkas blieb unumschrnkter Reichsverweser und Siegelbewahrer. Die Statthalterschaften wurden unter die verschiedenen Generale, die sogenannten Leibwchter (Marschlle) vertheilt. Griechenland. In Griechenland .suchte man die durch Alexanders Tod hervorge-rufenen Wirren zur Wiedererlangung der Freiheit zu benutzen. In Athen hatte der Redner Ktesiphn noch vor Philipps Tod darauf angetragen, dass Demosthenes ffentlich im Theater bekrnzt werde. Damals hatte der Redner schines dagegen gewirkt. 330 v. Chr. war die Sache aufs neue zur Sprache gekommen. schines hatte in einer Rede die Er-theilung des Kranzes angegriffen, Demosthenes aber hatte in seiner berhmten Rede fr den Kranz" den Sieg davon getragen. Aschines verfiel nach den Gesetzen in eine Geldstrafe und verlie gekrnkt sein Vater-land. Er begab sich nach Kleinasien und starb ungefhr 320 v. Chr. auf Samos. In den folgenden Jahren verhielten sich die Athener durch Alexanders Freundlichkeiten gewonnen ruhig. Die ersten Strungen in dem guten Einvernehmen zwischen Athen und Makedonien traten ein, als Alexander die Zurckberufung der Heimathlosen 324 v. Chr. befahl, und als der Flchtling Hrpalos sich nach Athen begab. Derselbe hatte 700 Talente von den geraubten Schtzen mitgebracht und als Antipater die Auslieferung der-selben verlangte, beschlossen die Athener, dieselben in der Burg niederzulegen, um sie selbst an Alexander abzugeben. Bei der Ablieferung waren aber nur noch 300 Talente vorhanden. Die fehlenden Summen waren zu Bestechungen verwendet worden und man sagte, auch Demosthenes habe, von Hrpalos bestochen den Athenern zu dem Beschlsse gerathen, denselben mit seinen Schtzen nicht an Antipater auszuliefern. Als Hrpalos den Athenern seine Kostbarkeiten gezeigt, habe er bemerkt, tote Demosthenes die schne Form und die kunstvolle Arbeit eines goldenen, perstichen Becher mit Wohlgefallen betrachtete. Er bat ihn darauf, den Becher in der Hand zu wgen, und auf des Demosthenes Frage, wie viel derselbe Werth sei, erwiederte er: 20 Talente wird, er dir tragen." In der Nacht aber schickte er ihm den Becher mit 20 Talenten gefllt Am andern Tage, als die Sache des Hrpalos in der Volksversammlung verhandelt werden sollte, und man erwartete, Demosthenes werde gegen ihn aus-treten, erschien derselbe den Hals mit Binden umwickelt, und als man ihn zum Sprechen aufforderte, schttelte er mit dem Kopfe als ob ihm die Stimme versage. Das Volk schrie, er habe nicht Halsweh, sondern Goldweh und lie ihn nicht mehr zu Wort kommen, als er sich entschuldigen wollte. Da sagte ein Wttzunij: ihr Athener bei Gelagen hat der das Wort, der den Becher hat. *) Der Titel Leibwchter entspricht dem heutzutage fr denselben Posten blichen: Marschall.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer