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1. Hellas - S. 420

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
420 Die Cultur der Griechen. . den. Diese waren von groer Wirkung auf das empfngliche Volk und die Snger derselben genossen die grte Achtung. Ruhm und Reichthum krnte die lyrischen Dichter- Die Städte nahmen sie zu Gastfreunden auf, und die Gesetzgeber schenkten der Lyrik ihre Aufmerksamkeit, Mit dem Vortrag der lyrischen Gesnge waren Musik und Tanz aufs innigste verbunden (f. 71). Die ersten Lyriker dichteten Elegieen. Folgende sind die wichtigsten der Elegieen-dichter: 1. Tyrtos. Zur Zeit des 2ten messenischen Krieges (s. . 41). Es sind 3 seiner Gedichte erhalten. 2. Mimnermos, aus Kolophon 630 v. Chr., verwandte das elegische Vers-ma, sonst nur zur Erweckung kriegerischer Lust gebraucht, zuerst zu Klageliedern, in-dem er durch wehmthige Rckblicke auf die Zeit, in der die Smyrner die Angriffe des lydischen Knigreichs zurckschlugen, auf seine Landsleute zu wirken suchte, damit sie die nachher doch erfolgte Unterjochung durch Lydien nicht ertrgen. 3. Solon von Athen vereinte auch in seinen Gedichten dieselben heiteren, milden und liebenswrdigen Eigenschaften, Kraft und besonnene Ueberlegenheit, die seine Gesetzgebung ^auszeichneten. Seine Elegie Salamis dichtete er 604 v. Chr. 4 Theognis aus Megara zur Zeit der dortigen Volksaufstnde lebend. 5. Simoni'des von Keos 556468 v. Chr. Von ihm rhrt das Distichon auf Leonidas Heldenschaaren bei Thermopyl her. Er dichtete Elegieen, Epigramme (Sinngedichte), Siegeslieder und Klagelieder, doch stand er im Rufe der Gewinnsucht. Zu seiner Zeit geno er ein Ansehen wie kein anderer Dichter und war an den Hfen der Tyrannen ein gern gesehener Gast. Zwischen Hieron von Syrakus und dem ihm ebenfalls befreundeten Theron von Agrigent vermittelte er den Frieden, als Beide einander bereits zum Kampfe gegenber standen. 6. Archilochv von Paros 730660 v. Chr. Er fhrte das jambische Versma (^ ) in die Lyrik ein. Der Name dieses Versmaes rhrt von Jambe (Spott) her, weil Archilochos namentlich Spottgedichte machte. Mit den-selben bte er eine auerordentliche Gewalt auf feine Hrer aus. Lykmbes von Paros hatte ihm einst seine Tochter verlobt, darnach aber wieder verweigert. Archi-lochos verfolgte die Beiden mit seinen Spottgedichten dermaen, dass sie sich er-hngten. Von den Alten wurde er fr ihren grten Dichter gehalten. Es haben sich nicht unbedeutende Bruchstcke seiner Gedichte erhalten. 7. Terpander von Lesbos (s. 71). Er verbesserte die Lyra und war der eigentliche Schpfer der Musikgesetze, indem er die - verschiedenen Tonarten in ein regelmiges System brachte. 676 v. Chr. fhrte er in Sparta bei den Festspielen der Kameen die musischen Wettkmpfe ein- 8. Thaletas (s. 71) von Kreta bildete die Pyrrhiche (den Waffen-tanz) aus... 9. Asopos war der Erfinder der nach ihm benannten sopischen Fabel, in welcher er eine Sittenlehre vortrug, indem er die Eigenschaften und Naturtriebe der Thierwelt mit den menschlichen Verhltnissen verglich. Die Fabel war im Alter-thum der erste Anfang der Beredsamkeit. Sie suchte die einfache Lehre und den trockenen Beweisgrund durch ein Bild oder durch eine Geschichte zu beleben. Asopos blhte ungefhr um 560 v. Chr. und war ein Zeitgenosse Solons. Er war ein Sklave aus Phrygien und lebte nach seiner Befreiung am Hofe des Krsos zu Sardes, wo er ebenso wohl durch seine Witze als durch seine buckliche Gestalt Jedermann belustigte. Krsos verwandte ihn fters zu ehrenvollen Gesandtschaften. Ein-mal sandte er ihn an das Orakel zu Delphi. Hier wurde sop der Gotteslsterung beschuldigt und von einem Felsengipfel gestrzt. Nachmals bereute man diese That, die Delphier bezahlten eine Bue und bestatteten den zerschmetterten Leichnam. _ In der Lyrik machten sich bald 2 verschiedene Arten geltend: 1. die olische und 2. die dorische. 1. Die olische Lyrik. Sie ist zum Vortrage eines Einzelnen bestimmt und drckt persnliche Gedanken und Empfindungen aus. Bedeutende Dichter: Alkcios aus Mitylene 600 v. Chr. Dieser Dichter war von wilder Freiheits-liebe begeistert und reizte die Bewohner Kleinasiens pim Aufstande gegen die Tyrannen, namentlich verfolgte er den Pittakos, den Beherrscher seiner eigenen Vaterstadt mit bitteren Gedichten. Er dichtete auch zahlreiche Wein- und Liebeslieder. Snppho von Lesbos, die jngere Zeitgenossin des Alkos (s. . 20, A. 8). Sie dichtete in einem eigenen Versmae, nach ihr das sapphische benannt. Mit Offenheit und Naiv etat (Ungezwungenheit) drckte sie die warmen und lebhaften Empfindungen ihres Herzens aus. Das Alterthum nannte ihre Poesieen das
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