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1. Hellas - S. 434

1876 - Frankfurt a.M. : Diesterweg
434 Die Guttut der Griechen. berechtige den Menschen, den Gesetzen des Staates ungehorsam zusein. Sein Sterben fasste er wie ein Genesen der Seele auf, darum bat er noch vor seinem Ende seinen Schuter Kn'tn, nicht zu vergessen demasklepios einen Hahn zu opfern, wie es die Genesenen thaten. Dies geschah 399 v. Chr. Batd nach des Sokrates Tod bereute das Volk sein Urtheil und es legte ffentliche uerungen der Reue an den Tag. Man fcktofs die Palstren und Gymnasien fr einige Tage als Zeichen der Trauer, der Hauptanklger des edlen Weifen wurde mit dem Tode bestraft. Als im Theater bei der Auffuhrung des Palarnedes von Euripides die Verse gesprochen wurden: , , , _ Getdtet habt ihr, ta getobtet, Danaer, Der Musen weiseste, unschutb'ge Nachtigall." da sei alles Volk in Weinen ausgebrochen an den Tod des Sokrates denkend. Sokrates selbst hinterlie keine Schriften, denn er wollte seine Lehre nicht auf die Hute der Thiere, fondern in der Menschen Herzen eingraben. Seine Schuler schines (nicht der Redner) Xenophon und Piaton haben aber in dialogischer (qesprchweiser) Form seine Aussprche niedergeschrieben; boch jeber beiselbeit hat den Geist des weisen Lehrers verschieben ausgesasst. Sokrates hatte bei seinem Unterrichte die Menschen zur Selbstthtigkeit anzuregen gesucht, nicht bestrebt ihnen etwas Neues einzupflanzen, sonbern das in ihrer Brust Schtummernbe zu wecken; bies war der Grunb warum ihn seine Schler so verschieben aussassten, benn die hohe Harmonie der gesammten Seelenkrfte, wie er sie besa, vermochte keiner von ihnen zu erreichen. <Ye nach ihren verschobenen Neigungen wenbeten sich die Schler auch an einen verschobenen Stanb fr den sie ihre Lehre bestimmten, während Sokrates eme fr alle Stube passende Moral gelehrt hatte. Platon. In den nchsten hundert Jahren wurde die Philosophie in Griechenland be-sonders gepflegt. Sie mufste den hheren Stnden die Religion ersetzen, denn die griechische Volksreligion befriedigte die Gebildeten nicht mehr, und berdies war ia dem Griechen die wissenschaftliche Erkenntniss der Welt, des Menschen und des Zu-sammenhanaes Beider mit einer hheren Weltordnung von je her Bedrfniss und ebenso unentbehrlich als Poesie und Rebekunst Darum fanben auch die verschiebenen Geistesrichtungen, welche die Hauptschuld des Sokrates: Xen 0 ph 0 n (f. tz 77). Aristippos, Antisthenes und Piaton ausbildeten, ;ede ihre Schuler und Anbangei^^^ ^ ^ war zu Athen aus altem, attischem Geschlechte ge- boren. Er war der vertrauteste Schler des Sokrates gewesen. In seinen ^ung-linasiabren hatte er Dramen gedichtet. Nach Sokrates Tode machte er Reisen nach Kyrene, gypten, Unteritalien und Sicilien. Nach Athen zurckgekehrt, stiftete er eme philosophische Schule, welche den Namen Akademie erhielt, von dem Gymnasion vor der Stadt, in bessen schattigen Laubgngen er mit seinen Schlern zusammenzukommen pflegte. In Unteritalien hatte sich Platon m die pythagoraische Gesellschaft aufnehmen lassen und war auch mit dem Tyrannen Dwnysios I befreundet worden. Dieser berief ihn an seinen Hos, nahm dem Philosophen aber bald seine Freimtigkeit so bel, dass Platon vor dem Zrne^des Tyrannen fluchtete Dionysios vermochte aber den spartanischen Kapitn bev Schiffes, mit dem Platon reiste bass er denselben als Sklaven an Agmeten verkaufte, deren Stadt damals mit Athen im Kriege lebte. Doch kauften Piatons Freunde den Philosophen wieder los; spter lies sich Platon noch einmal zu einer.reise nach Sicilien verlocken, (f. 56). - Von Platon sinb 35 Schriften m dialogischer Form erhalten. Er besa e n groes Dichtertalent neben seinem philosophischen Berufe, darum ist iedes seiner Werke ein Kunstwerk, in welchem die austretenden Personen genau nach dem. Leben gezeichnet sinb, und Niemanb verdankte er m Bezug aus Auffassung und Darstellung des Lebens und Treibens der Menschen mehr als dem Aristophanes, dessen Werke er bestndig stubirte. Seine Gesinnung war durchaus aristokratisch und er wendet sich immer an ein gebildetes Publikum. In allen seinen Dialogen hat er den Charakter und das Leben des Sokrates benutzt, um dtelehren, bte ersebst vortrgt, anschaulich zu machen. Die Geistesberlegenheit, Ruhe, Zuftiebenhelt und Be-fcheibenheit des Sokrates stellt er immer der Verblendung, Vtelrotfferet Unswtigkelt, Unzufriedenheit und Anmaung seiner sophistischen Zeitgenossen gegenber. Watons wichtigste Schriften sind: der P oliticus oder der Staatsmann, die Politie oder der Staat und die Schrift der die Gesetze. Unter den kleineren Schriften st das Gastmahl" besonders berhmt.
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