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1. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 276

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
276 Achter Zeitraum. Bis zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Die Alleinherrschaft Napoleon Bonapartes milderte den reli-gisen Druck, stellte eine geordnete Verwaltung her, gab dem Lande ein in vielen Beziehungen vortreffliches Gesetzbuch (code Napoleon) und frderte besonders durch die Anlage von Kunststraen die Wohlfahrt der Bewohner. Aber auch sie verlangte wegen der bestndigen Kriege hohe Abgaben, die infolge der Plackereien der Beamten (vom Volke Kellerratten" genannt) noch lstiger empfunden wurden. Sodann unterdrckte sie jede freie Meinungs-uerung und suchte mit der deutschen Sprache alle Erinnerungen an die deutsche Vergangenheit auszurotten. Der Klner Dom wurde als Proviant-und spter als Arresthaus benutzt; man sprach sogar davon, ihn ganz nieder-zureien. Am schwersten jedoch lastete auf der Bevlkerung die Konskription, welche den Familien ihre Ernhrer und dem Lande die besten Arbeitskrfte entzog, um sie dem Ehrgeize eines fremden Eroberers zu opfern. d) Tie Siege der sterreicher in Sddeutschland und ihre Niederlagen in Italien. Nach dem Rcktritte Preuens lag die Hauptlast des festlndischen Krieges auf den Schultern fterreichs. Die franzsische Republik stellte drei Heere auf, welche auf verschiedenen Wegen gegen Wien vorrcken sollten: eines unter Jourdan am Niederrhein, eines unter M o r e a u am Oberrhein, das Hauptheer unter Napoleon Bonaparte in Oberitalien. Jourdan wurde von dem Erzherzog Karl, einem Bruder des Kaisers Franz Ii., bei Amberg (in der Oberpfalz) und bei Wrzburg geschlagen und bis nach Neuwied zurckgetrieben (1796). Sein Rckzug zwang auch Moreau, der schon bis Mnchen gelangt war, zur Umkehr. Sddeutschland war jetzt vom Feinde gesubert, und berall pries man den Erzherzog Karl als Befreier. Doch die Entscheidung des Krieges fiel in Italien. Als der siebenundzwanzigjhrige Bonaparte den Ober-besehl bernahm, stand das franzsische Heer an der Kste bei Genua. Die Soldaten waren schlecht genhrt, trugen zerrissene Kleider und hatten meist keine Schuhe an den Fen. Bonaparte stellte ihnen in einer feurigen Ansprache Ruhm und Beute in Aussicht. Und er hielt Wort. Siegreich durchzog er die Po-Ebene, besetzte Mailand, die Hauptstadt der fter-reichischen Lombardei, und eroberte die als unberwindlich geltende Festung Mantua (1797), nachdem er vier Entsatzheere in die Flucht geschlagen hatte. Die kleinen Fürsten von Parma und Modena sowie der Papst muten durch schwere Opfer einen Waffenstillstand erkaufen. Vom Papste lie sich Bonaparte kostbare Handschriften und wertvolle Kunstwerke ausliefern, um sie nach Paris zu senden, wo sie als Zeugen seiner Ruhmes-taten glnzen sollten. e) Der Friede von Campo Formio. Von Oberitalien aus drangen die Franzosen durch die Ostalpen weiter vor. Schon hatten sie sich auf wenige Tagemrsche Wien genhert, als zwischen der sterreichischen Re-
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