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1. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 143

1901 - Leipzig : Teubner
§ 28. Der Krieg vom Ende des Waffenstillstands rc. 143 zu schützen war Metternichs ganzes Bemühen. Stein, voll patriotischen Steins Ingrimms gegen die „Despoten der sechsunddreißig Rheinbnndshäupt- beutfd)er man linge", wollte die Wiederherstellung der Mediatisierten von 1806, die Verkleinerung der Rheinbunds-Mittelstaaten, die Teilung Deutschlands in zwei große Bundesstaaten, einen preußischen im Norden und einen österreichischen im Süden, die Vereinigung beider durch einen auch von Vertretern der Landtage beschickten Reichstag und durch eine vom Hanse Habsburg auszuübende Kaisergewalt. Mit diesem von Friedrich d. Gr. stets bekämpften Dualismus waren die preußischen Staatsmänner Die Kaisereinverstanden, das Kaisertum wollten sie aber nicht hergestellt wissen. fra0e-Einige Patrioten verlangten die Kaiserkrone für Hohenzollern. Kaiser Franz Ii. und Metternich lehnten das Kaisertum mit seinen unendlichen Mühen und seiner schweren Verantwortung ab; sie verwarfen den Dualismus in der Hoffnung, Österreichs Vorherrschaft über ganz Metternichs Deutschland auszudehnen, und wollten von einer Volksvertretung schlechter- ^Ia,v dings nichts wissen. An Stelle der zwei Bundesstaaten schlug Metternich ein „ausgedehntes System von Verträgen und Allianzen" vor, das die Souveränität der deutschen Fürsten zur stillen Voraussetzung hatte. Hierfür gewann er nicht nur England-Hannover und England und Rußland, sondern auch Preußen durch Hardenberg, der vertrauensselig auf Österreichs freundnachbarliche Gesinnung baute. So war in dem Vertrage zu Teplitz zwischen Rußland, Preußen und Österreich außer Gesichert durch der Wiederherstellung dieser beiden Reiche im Gebietsumfang von 1805 und der Aufteilung des Herzogtums Warschau auch die „vollständige, s•'W, ms. unbedingte Unabhängigkeit der Zwischenstaaten" ausgemacht. Österreich erreichte bald sein Ziel: die deutschen Klein- und Mittelstaaten sahen in ihm seinen Beschützer, der Rheinbund, der dem Namen nach erlosch, blieb in Wirklichkeit bestehen, an die Stelle des französischen „Protektors" trat der österreichische, und die Ohnmacht auch eines befreiten Deutschland war auf ein halbes Jahrhundert hinaus angebahnt. Schon im Vertrage zu Ried, den Österreich mit Bayern abgeschlossen hatte, Vertrag zu war die volle Unabhängigkeit nicht im Sinne Hardenbergs als Befreiung Aterrei^und von französischer Herrschaft, sondern als fürstliche Souveränität im C!t weitesten Sinne bestimmt, und Rußland und Preußen mußten zu- stimmen. Nach der Leipziger Schlacht zerfielen zwar Napoleons Schöpfungen Sturz des über Nacht: der König Jerome entfloh am 26. Okt. aus Kassel, an dem-selben Tage nahm Wrede das Großherzogtum Würzburg in Besitz, und am 28. Okt. lieferte Napoleons vaterlandsloser Schützling K. von Dalberg sein Großherzogtum Frankfurt an Bayern aus. Aber Württemberg Württemberg und Hessen-Darmstadt wußten sich noch im November zu retten, und und Hessen- Metternich begann schon jetzt Sachsen gegen die Einverleibung in Preußen Darmstadt, durch Bestätigung der sächsischen Landesverwaltung (21. Okt.) zu sichern.
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