Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 226

1901 - Leipzig : Teubner
226 V. Das Aufkommen der Weltmächte an Stelle der Großmächte rc. Weltpostverein größte That ist die Gründung des Weltpostvereins, in den allmählich 1874- alle Kulturstaaten eintraten. An die Stelle der 93 verschiedenen Portosätze trat eine einheitliche Taxe, der internationale Geld- und Packetverkehr wurde stetig erleichtert. — Seit Erlaß der sozialen Hülssgesetze verabfolgt die Post die Beitragsmarken und zahlt die Entschädigungen und Renten aus. § 7. Die Kolonieen. Notwendigkeit Das Bestreben, der deutschen Gütererzeugung neue Absatzgebiete zu deutscher verschaffen, die Kolonialwaren, für die jährlich Hunderte von Millionen an Kolonieen. Ausland bezahlt werden müssen, auf eigenem Gebiete zu erzeugen und vielleicht einmal den Überschuß der Bevölkerung aus deutschem Boden in überseeischen Landen teilweise ansiedeln zu können, führte zur Gründung überseeischer Kolonieen. Die Bahn dazu brach der Bremer Kaufmann Erste deutsche Lüderitz. der an der Südwestküste Afrikas die Bucht von Angra Pe-Erwerbung ^ qließa samt ihrer öden Umgebung von dem bis dahin unabhängigen Häupt-"A?ri?i88?" ling des Landes erwarb. Die Nachricht davon erweckte in Deutschland Bismarcks k°lo-freudiges Aufsehen. Bismarck, der nicht von Reichs wegen Kolonieen nialpolitischer gründen, Wohl aber den Kaufmann bei seinen Ansiedelungen und kolonialen Grundsatz. Gebietserwerbungen schützen wollte, schützte auch Lüderitz gegen die Machenschaften der englischen Kapregierung. Ein Abkommen mit England sicherte Deutsch- dem Deutschen Reiche 1885 seinen Kolonialbesitz in Südwestafrika. Doch Südwestafrika. tourfce ihm durch den Sansibarvertrag 1890 der wichtige Zugang zum Sambesi bis auf eine wertlose Andeutung genommen. Ein gefährlicher Aufstand der Hottenttoten unter dem verschlagenen kühnen Häuptling Hendrik Witbooi 1893 wurde 1894 durch Major Leutwein überwältigt. Togoland besetzt Dr. Nachtigal kam mit der Besitzergreifung des Togolandes (Sklaven-5. Juli 1884. Eüste von Guinea) den Engländern zuvor, ebenso mit der des Kamernn-i/St?i884. gebiets, Länder, in denen hanseatische Kaufleute bereits bedeutende Niederlassungen gegründet hatten. Der Reisende O. Finsch hißte an der Nordost-Ä-u-Guinea undküste der großen Insel Neu-Guinea und im Neu-Britannia- (jetzt Lismarckarchipelbisniarck-)Archipel, wo schon deutsche Kohlenstationen bestanden, von ßft-1884 zwei Kriegsschiffen unterstützt, die deutsche Flagge. Das von Australien ans dagegen geltend gemachte „Besitznaturrecht" der Engländer, die hier von „Unserm Ozean" sprachen, wurde zurückgewiesen. 1885 wurden auch Marschall-Jnselndie nordöstlich davon gelegenen Marschall-Jnseln besetzt. Den Anspruch 1885. Deutschlands aus die nördlich, gelegenen Karolinen ließ Bismarck, um nicht mit Spanien wegen der Kleinigkeit in Krieg zu geraten, auf den Schiedsspruch des Papstes hin fahren (Okt. 1885). Sie wurden 1899 Karolinen 1899. von Spanien um 18 Mill. Jc an Deutschland) verkauft. Gegenüber der Insel Sansibar (Ostküste von Afrika), wo der deutsche Handel schon 1874 den englischen um das Dreifache übertraf, erwarb 1884 Peters in Ost- der thatkräftige und gewanbte Dr. Peters im Innern Afrikas durch Ver-aftika 1884. träge mit den Negerhäuptlingen ein großes Gebiet. Der von chm ge-grünbeten Deutschen Gesellschaft für Kolonisation würde am 27. Febr. 1885 ein kaiserlicher Schutzbrief erteilt, der erste in der deutschen Geschichte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer