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1. Deutsche Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis zur Thronbesteigung Friedrichs des Großen - S. 168

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
168 Sechster Zeitraum. Vom Beginn d. Reformation bis zum Westflischen Frieden. Verweser) genannt, aus benachbarten Frstenhusern, welche darauf aus-gingen, die Stifte zu verweltlichen und ihrem Gebiete einzuverleiben. Als Rudolf Ii. die Regierung antrat, hatte der Kursrst von Brandenburg bereits die Bistmer Brandenburg, Havelberg und Lebus, der von Sachsen Meien, Merseburg und Naumburg eingezogen. Noch viele andere Stifte waren in protestantischen Hnden, so vor allem die Erzbistmer Magdeburg und Bremen. Nicht minder schwere Verluste erlitt die katholische Kirche in den Reichs-stdten, welche das gleiche Reformationsrecht in Anspruch nahmen wie die Fürsten. Schlielich waren unter den 60 Reichsstdten nur noch wenige katholisch, wie Kln, das schon im Mittelalter sich die allzeit ge-treue Tochter der rmischen Kirche" nannte. Gegen diese Entwicklung der Dinge begannen nun die Katholiken, welche durch die innere Krftigung ihrer Kirche zu neuem Selbstbewutsein er-wacht waren, sich aufzulehnen. Als der Klner Erzbischof Gebhard Truchse von Waldburg, wie einst Hermann von Wied, zum Pro-testantismus bertrat (1582) und trotzdem sein Amt behalten wollte, wurde er durch spanische und bayrische Truppen zum Rcktritt gezwungen. Ebenso wurden in der Reichsstadt Aachen, wo der Rat sich den Protestanten geffnet hatte, durch Heeresmacht die Bestimmungen des Augsburger Reli-gion^friedens zur Geltung gebracht (1598). . J^cj Die Hugenottenkriege in Frankreich und ihre Rckwirkung auf Deutschland. In Frankreich fand die calvinische Lehre, deren Bekenner man hier Hugenotten nannte, besonders viele Anhnger unter dem hohen Adel, der gegenber dem Knigtum eine selbstndige Stellung zu behaupten suchte. Die Fhrung der Hugenotten bernahm die bourbonische Nebenlinie des fran-zsischen Herrscherhauses der Valois, welche das Knigreich Navarra in den Pyrenen besa. An der Spitze der Katholiken standen die Herzoge von Guise. Es kam zu einem furchtbaren Brger- und Religionskriege, der mit Unterbrechungen der 30 Jahre dauerte (15621598) und Frankreich an den Rand des Abgrundes brachte. Der Retter seines Landes wurde Heinrich von Navarra. Er bestieg 1589 nach dem Aussterben der Valois als Heinrich Iv. den franzsischen Thron (S. 144), gewann die Katholiken durch seinen bertritt zu ihrem Bekenntnisse und vershnte die Calvinisten durch den Duldungserla von Nantes. Frankreich blieb ein berwiegend katholisches Land. Durch die Hugenottenkriege wurden die religisen Gegenstze in Deutsch-land noch verschrft. Namentlich steigerte das Blutbad der Bartholo-musnacht (2b./24. August 1572), wodurch zu Paris und in den Provinzen mehrere tausend Hugenotten umkamen, die Erbitterung der Protestanten. Auch die persnliche Teilnahme so vieler Deutschen an diesen Kriegen (S. 167) war nur zu sehr geeignet, den konfessionellen Ha in
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