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1. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 6

1915 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
6 Erster Zeitraum. Bis zur Grndung des Frankenreiches durch Chlodwig. Vlkerfamilie. Diese wohnte in grauer Vorzeit wahrscheinlich an der Wolga oder im Norden Europas (Deutschland, Skandinavien) und bildete ein einziges Volk mit einer Sprache. Es gehren dazu in Asien die Inder, die Jranier (Perser) und Armenier, in Europa die Griechen, Rmer und Romanen (Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Ru-mnen), die Kelten (Jrlnder u. a.), die Slawen (Russen, Polen, Tschechen, Serben u. a.), die Litauer und die Germanen (Deutsche oder Sdgermanen, Skandinavier oder Nordgermanen und Englnder). c) Einwanderung der Deutschen in die Lnder zwischen Weichsel, Rhein und Donau. Die Deutschen breiteten sich (von Skandinavien her?) zunchst in dem Flachlande zwischen der unteren Elbe und unteren Oder aus1. Zur Zeit Alexanders des Groen (reg. 336323) nennt zum um erstenmal ein griechischer Reisender aus Massilia (Marseille) ein germanisches 330 Volk, die Teutonen, an der Nordsee. Damals bewohnten die Kelten, b' ^r' bort den Germanen Welsche 2 genannt, den ganzen Westen Europas bis in die Elbgegenden hin. Die zwischen Rhein und Elbe angesiedelten Stmme wurden von den Germanen unterjocht oder zogen sich vor ihnen der den Rhein und die Donau zurck, bis die Rmer den nach Westen und Sden flutenden germanischen Stmmen einen festen Damm entgegenstellten. Das nach den keltischen Bojern benannte Bhmen^ wurde erst kurz vor Christi Geburt von den germanischen Markomannen erobert. 2. Zue Deutschen zur Zeit der ersten Kmpfe mit den "glommt. In das volle Licht der Geschichte treten unsere Vorfahren erst seit der Zeit, wo sie mit den Rmern zusammentrafen. Dies geschah zum erstenmal bei dem Einbruch dercimbern und Teutonen in das rmische Reich (113101 v. Chr.). Seitdem erhalten wir immer reichere Nachrichten der die Germanen. Die wichtigsten Mitteilungen verdanken wir dem groen Feldherrn, Staatsmann und Geschichtschreiber C. Julius Csar (10044 v. Chr.), der seiner Ge-schichte des gallischen Krieges manche Bemerkungen der die alten Deutschen ein-gefgt, und dem etwa 150 Jahre spter lebenden Geschichtschreiber Cornelius Tacitus. der unserem Volke eine besondere Schrift. Germania, gewidmet hat. 1 Gesttzt auf vorgeschichtliche Bodenfunde (Waffen, Gerte, Schmuck-stcke) nimmt man an, da die Ausbreitung schon im 2. Jahrtausend v. Chr. erfolgte. Gerade diese Funde, besonders der Goldfund von Eberswalde (Brandenburg), zeigen eine hohe Blte des germanischen Kunstgewerbes, die sich bis etwa 200 v. Chr. Geburt erhielt. Die Rohstoffe (Kupfer, Bronze, Gold) und wohl auch die Vorbilder lieferten die Lnder am gischen Meere (vgl. Alte Gesch. S. 6j. 2 Diese Bezeichnung wurde spter aus die romanisierten Kelten (die Franzosen) und die Italiener bertragen, so da welsch = romanisch wurde. der die Wanderungen der Kelten s. Alte Gesch. S. 77 f. 3 Auch die Namen fr den Rhein und andere deutsche Flsse sowie fr zahl-reiche deutsche Ortschaften sind keltischen Ursprungs.
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