1915 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Mertens, Martin
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Einfhrung des Christentums bei den Deutschen. 43
Wohnungen der Dienstboten) und die Werksttten der Handwerker, end-lich der Garten mit Blumen, Gemse, Obst und heilbringenden Krutern. Die ganze Anlage war durch Wall und Graben, spter durch Mauern und Trme eingefriedigt.
Auer den Mnnerklstern gab es auch solche fr Frauen, die von btissinnen geleitet wurden. Die Insassen dieser Klster hieen Nonnen ( ehrwrdige Frauen).
d) Folgen der Einfhrung des Christentums bei den Deutschen. Das Christentum hat auf das gesamte Leben der Deutschen segensreichen Einflu ausgebt.
d) Auf staatlichem Gebiete. Durch das Christentum wurden die Deutschen untereinander und mit dem frnkischen Staate enger verknpft. Die gemeinsame Religion, die den Gehorsam gegen die Obrigkeit lehrte (Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist"), schlang ein festes Band um alle Reichsangehrigen. Auch bildeten die Bischfe und bte, welche als Kirchenfrsten und Grundherren groen Einflu im deutschen Lande besaen, eine wichtige Sttze der weltlichen Gewalt.
) In wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Vor allem sind hier die Bemhungen der Kirche um die Urbarmachung des Landes und die Abschaffung der Sklaverei hervorzuheben. Die Mnche haben in weiten Strichen die Wlder gerodet und die Smpfe ausgetrocknet. Jedes Kloster war eine Musterwirtschaft, welche der ganzen Umgegend als Vorbild diente und die Bauern mit neuen Gemse- und Obstarten, besonders aber mit der Pflege des Weinstockes bekannt machte. Wie die Bauern, so lernten auch die Handwerker von den Mnchen. In den Klstern fanden die Kranken, Schwachen und Verlassenen Hilfe und Trost.
r) In geistiger Beziehung. Die christliche Lehre erffnete den Deutschen eine neue Gedankenwelt und klrte sie auf der die ewige Bestimmung des Menschen. In den Klosterschulen bildeten zahlreiche Jnglinge Geist und Herz an den Schtzen der alten heidnischen und christlichen Lite-ratur, die von den Mnchen unermdlich abgeschrieben und so auch fr die Nachwelt gerettet wurden. In den Klstern pflegte man ferner die verschiedenen Zweige der Kunst, wie Malerei, Bildnerei, Baukunst und Musik. Endlich wurde die deutsche Sprache infolge der Einfhrung des Christentums mit griechisch-lateinischen Lehnwrtern bereichert. Dahin gehren zunchst die zahlreichen kirchlichen Ausdrcke, wie Klause, Kloster, Mnster, Kanzel, Kreuz. Orgel. Abt. Mnch. Nonne, Almosen, opfern, predigen usw.; ferner Wrter wie Schule, schreiben, Tinte, Brief und die Namen der von den Mnchen eingefhrten sdlndischen Blumen und Frchte (Rose, Lilie, Kirsche, Birne, Pflaume u. a.).