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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 40

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
40 scheidende Maregel war das Verbot der Laieninvestitur. Es sollte die Investitur, d. i. Bekleidung mit Ring und Stab, das Zeichen der bischflichen Wrde, nicht mehr wie bisher den weltlichen Fürsten zustehen. Durch diese Bestimmung mute die kaiserliche Macht schwer erschttert werden, denn die Bischfe waren bis jetzt die Sttzen des deutschen Knigs gewesen und die geistlichen Besitzungen machten einen bedeutenden Teil des Reichsgebietes aus, das nun der weltlichen Herr-schaft entzogen werden sollte. Heinrich Iv. kmmerte sich nicht um die Dekrete Gregors. Er besetzte die Bistmer nach freiem Ermessen und berief, als der Papst ihn wegen bertretung der Kirchengesetze zur Verantwortung zog, ein Konzil ihm ergebener deutscher Bischfe nach Worms 1076, welche die Absetzung Gregors aussprachen. Dieser jedoch that nun seinerseits Heinrich Iv. in den Kirchenbann und entband die Vasallen von der Treue gegen den König. Den schsischen und vielen andern miver-gngten Fürsten war damit ein Grund zum Abfall gegeben. Sie er-klrten auf dem Frstentage zu Tribur, da ein neuer König ge-whlt werden wrde, wenn sich Heinrich nicht binnen Jahresfrist vom Banne lse. Der verlassene König beschlo die Ausshnung mit dem Papste. Im harten Winter des Jahres 1077 ging Heinrich in Be-gleitung seiner Gemahlin Bertha und mit wenigen Getreuen der die Alpen und begab sich nach Canossa (im Gebiete von Modena), dem befestigten Schlosse der Markgrfin Mathilde von Toskana, wo der Papst sich befand. Um die Lossprechung vom Banne zu erlangen, verstand sich Heinrich Iv. zu groen Demtigungen. Nach harter drei-tgiger Bue 25.-28. Januar 1077 wurde der Bende von Gregor vorgelassen und gegen das Versprechen, den deutschen Fürsten Genug-thuung zu gewhren, vom Banne freigesprochen. Unterdessen hatten die Feinde des Knigs dessen Schwager, den Herzog Rudolf von Schwaben, zum Gegenknig gewhlt. Als Heinrich, der sich bald wieder mit dem Papste verfeindete, von neuem gebannt nach Deutschland zurckgekehrt war, begann ein Brgerkrieg, in welchem sich die beiden Parteien drei Jahre lang mit furchtbarer Er-bitterung bekmpften. Endlich gelang es Heinrich mit Hilfe des Bhmen-Herzogs und der deutschen Städte, die jetzt auch zu politischer Macht ge-langten, den Gegenknig nach Sachsen zurckzudrngen. Die Schlacht bei Hohenmlsen westlich von der Elfter 1080 brachte die Entscheidung, da Rudolf im Kampf tdlich verwundet wurde (Gottesgericht").
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