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1. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 55

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
55 Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner. Der Domini-kanerorden (die schwarzen Mnche), gestiftet von dem Spanier Dominicns, stellten sich die Predigt und die Verfolgung der Ketzer zur Lebens-aufgabe. Die Franziskaner (die braunen Mnche), deren Orden Franz von Assisi grndete, bten das seelsorgerische Amt sowie die Armen- und Krankenpflege, auch beobachteten sie das Gelbde der Armut und Ent-sagung am strengsten. Andere minder wichtige Orden waren die der Cistercienser, Cluniacenser, Kartuser, Prmonstratenser. Bald aber verweltlichte trotz aller Bemhungen sittenstrenger Ppste das Leben der Geistlichen, und die Zucht in den Klstern lockerte sich. Die groen Schenkungen, mit welchen die Kirche bereichert wurde, fhrten eine Entartung der Sitten herbei, die den Widerspruch wach-rief und die Entstehung ketzerischer Sekten begnstigte. Um die Ketzerei, d. h. jede Abweichung von der kirchlichen Lehre, zu unterdrcken, hatte Innocenz Iii. die furchtbaren Glaubensgerichte der Inquisition ein-gefhrt. In Deutschland jedoch, wo Konrad von Marburg, Beicht-vater der h. Elisabeth von Thringen, Ketzermeister" wurde, nahm das Volk die Einrichtung nicht an. Konrad wurde von einigen Edel-leuten erschlagen. 2. Wie die Kirche feierte auch das Rittertum im Zeitalter der Kreuzzge die Glanzperiode seiner Entwicklung. Die Ritter, welche den Kriegsdienst zu Rosie leisteten, gehrten dem niederen Adel an; sie standen deshalb zu den reichsunmittelbaren Fürsten und Grafen in einem Lehnsverhltnis, so da neben Gottesfurcht und Verehrung der Frauen die Treue im Herrendienst als erste Ritterpflicht galt. Durch die Turniere (Tjost Lanzenstechen zweier Ritter, Buhurt Kampfspiel von Haufen gegen Haufen) und die im 12. und 13. Jahrhundert auf-gekommenen Wappen und Geschlechtsnamen schlo sich die Ritter-schaft als besonderer Stand von der Brgerschaft ab. Seine Ausbildung erhielt der Knabe ritterlicher Herkunft an dem Hofe des Lehnsherrn, wo er Pagendienste that. Vom 14. Jahre ab trat er als Knappe in den Dienst eines Ritters. Die Aufnahme des waffentchtigen Jnglings in die Ritterschaft wurde durch den Ritterschlag (die Schwert-leite) vollzogen. Die Behausung der Ritterfamilie war die Burg. Sie stand meist auf luftiger Hhe und umfate den Palas (die Halle des Burgherrn), die Kemenate (das Frauenhaus), die Kche, das Berg-frid oder den Turm mit dem Verlie und die Umfassungsmauer. Da sich die einzelnen Rumlichkeiten der einander anbringen lieen, so
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